Anzeige
Anzeige
Anzeige

Getöteter 4-Jähriger: „Sie himmelte Daniel G. an.“ – Jugendkammer schließt Öffentlichkeit aus  

Daniel G. vor dem Landgericht.

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Hannover/Barsinghausen. Nachdem am Montagvormittag (18. September) Mutter und Schwester des Angeklagten Daniel G. ihre Aussage verweigerten und der Freund der Schwester eine Aussage machten, folgte am Nachmittag noch eine Tante von Daniel G. als Zeugin. Die 55-jährige Barsinghäuserin war mit dem Onkel des Angeklagten verheiratet, hatte nach eigenen Angaben aber nur wenig Kontakt zu Daniel G. und Malgorzata W. Jedoch hatte sie kurz vor dem Tod von Fabian (4) noch Kontakt zu G. Zur Anhörung der letzten Zeugin wurde die Öffentlichkeit zum Schutz eines Kindes ausgeschlossen.

Anzeige

„Sie himmelte ihn an“

In den Tagen vor dem Tod (13. Januar) von Fabian, unterstützte die 55-Jährige Daniel G. als Dolmetscherin bei einem Termin bei einem Rechtsanwalt. Mutter und Schwester von G. hätten sie darum gebeten, um ihm zu helfen. Zuvor hatte es kaum Kontakt zu Daniel G. gegeben. Bei diesen Besuchen ging es um die Sorgerechtslage zu seinen Söhnen aus vorheriger Ehe. Seine Ex-Frau, Violetta G., war vor der Gewalt zuhause vor Daniel G. mit den Kindern geflüchtet, da G. auch anfing seinen damals ältesten Sohn (damals drei Jahre) zu schlagen. „Daniel verstand die Briefe nicht, die ihm in der Sache zugestellt wurden – generell verstand er nicht, warum er seine Kinder nicht mehr regelmäßig sehen durfte“, so die Tante. Zu der Beziehung zwischen Daniel G. und seiner Ex-Frau, oder der Beziehung zu Malgorzata W. konnte die Tante aufgrund des nicht sonderlich guten Kontakts nicht viel sagen. Die gesamte Familie von G. beschrieb sie als verschlossen. G. selbst als ruhig und in sich gekehrt. „Die Treffen haben teils zwei Stunden gedauert, da Daniel nicht der schnellste im Begreifen war“, so die 55-Jährige. Zu den Söhnen aus der Ehe mit Violetta G. konnte die Tante nur sagen, dass sie wusste, dass diese gerne bei dem Großvater waren, da dieser sich liebevoll kümmerte. Dass die Jungs nicht zurück nach Hause wollten, erklärte man sich mit der großen Fürsorge des mittlerweile verstorbenen Großvaters. Zu Malgorzata W. konnte sie nur sagen, dass sie den Eindruck hatte, Malgorzata himmle Daniel an, konnte ihre Blicke kaum von ihm lösen. Schon wie am Vormittag beschrieb auch die Tante Daniel G. als leidend, da er keinen Kontakt zu seinen Kindern hatte.

Ausschluss der Öffentlichkeit

Gelitten haben dürften in der Vater-Sohn-Beziehung aber wohl vor allem Daniel G.´s Söhne. Dies lässt sich zumindest erahnen, denn die Jugendkammer des Landgerichts schloss die Öffentlichkeit für die letzte Zeugin des Tages aus. Eine Mitarbeiterin des Frauenhauses in Hannover, in das die Ex-Frau Violette G. mit den Söhnen flüchtete, sagte aus. „Es war bei der Ladung der Zeugin noch nicht abzusehen, jedoch hat sich mittlerweile ergeben, dass die Zeugin intimste Aussagen zum ältesten Sohn und dessen Erlebnisse mitzuteilen hat. Auf Anregung der Staatsanwaltschaft schließen wir zum Schutz des Kindes die Öffentlichkeit daher aus“, so Richterin Simon.

Der Prozess wird am Freitag, 22. September, weitergehen.  

Anzeige