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„Doppelmord in Holtensen“ – Erschütternde Tatdetails zu Prozessbeginn

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Region/Holtensen. Dem Angeklagten Ayas A. wird zur Last gelegt, den Kfz-Meister U. im Juni in dessen Haus in Holtensen (Wennigsen) heimtückisch und aus Habgier mit mehreren Messerstichen getötet zu haben. Als die Ehefrau des Getöteten den Angeklagten bei oder kurz nach der Tat angetroffen habe, soll dieser auch die Ehefrau nach einem Kampfgeschehen mit mehreren Messerstichen getötet haben, um seine vorherige Straftat zu verdecken. Das Ehepaar verstarb noch am Tatort. Nun begann im Landgericht Hannover der Prozess.

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Am Montag, den 13. Juni 2022, kam das Verbrechen in Holtensen ans Licht. Der nun Angeklagte Ayas A. (23) hatte damals selbst die Polizei informiert, da sein 59-jähriger Arbeitskollege Karsten U. nicht zur Arbeit und zu einem privaten Treffen am Wochenende erschienen sei. Schnell rückte der 23-Jährige aber selbst in den Fokus der Ermittlungen. Der gebürtige Iraner hatte Karsten U. die Autowerkstatt, in der beide gearbeitet haben, für 300.000 Euro abgekauft und sollte den Betrag in Raten abzahlen. Der 23-Jährige soll dann in Zahlungsschwierigkeiten geraten sein und auch weitere Zahlungsverpflichtungen gehabt haben sowie privat Darlehen aufgenommen haben.

Am heutigen Mittwoch, begann um 9 Uhr der Prozess im Landgericht. Der 23-Jährige schwieg, ließ durch seinen Verteidiger jedoch mitteilen, dass er die Tat weiterhin bestreite. „Die schreckliche Tat muss aufgeklärt werden und wir müssen den wahren Täter finden“, erklärte Anwalt Fritz Willig. Der Angeklagte A. werde sich erst im nächsten Prozesstermin zu den Vorwürfen äußern.

Die Staatsanwaltschaft hat wenig Zweifel an der Schuld des einzigen Verdächtigen und wirft ihm Mord in zwei Fällen vor. Im Fall von Karsten U. werden die Merkmale Habgier und Heimtücke erfüllt, bei Frau Sabine U. (60) wirft die Staatsanwaltschaft ihm Mord zur Verschleierung einer Tat vor. Die Details der Tat sind erschütternd. Laut Anklageschrift soll Karsten U. mit mehr 20 Messerstichen auf seinem Bürostuhl erstochen worden sein. Die Stichverletzungen betreffen Hals und Schulter. Noch während U. im Sterben lag, soll der Angeklagter mehrfach auf die Augen eingestochen haben. Die Blutspuren im Flur, wo die Ehefrau gefunden wurde, deuten auf einen Kampf hin. Auf sie soll A. mehr als 50 Mal in Oberkörper und Extremitäten eingestochen haben, heißt es in der Anklageschrift.

Richter Martin Grote ging den Befundbericht durch. Darin heißt es, dass keine der Türen aufgebrochen wurden. Das Wasser in der Küchenspüle noch lief. Als erstes vor Ort waren zwei Polizisten der Polizei Ronnenberg. Der Angeklagte habe mit seiner Freundin vor dem Haus auf die Polizei gewartet und geschildert, dass er sich sorgen um U. mache. So sagte er damals auch der Polizei, dass das Wasser schon am Sonntag in der Küche lief. Die Feuerwehr öffnete dann die Terrassentüren und Polizei und Rettungssanitäter betraten das Haus, noch im Glauben dem älteren Ehepaar zu helfen. Im Keller wurden dann die Leichen gefunden. Die Polizei übergab den Tatort dann an den Kriminaldauerdienst. Auffällig sei A. zu dem Zeitpunkt nicht gewesen, erinnert sich der Polizist, jedoch sei merkwürdig gewesen, dass A. trotz Aufforderung das Haus nicht zu betreten, trotzdem hineinging und zwei Garagenschlüssel von U. holen wollte.

Im Januar soll der Prozess fortgeführt werden. Es sind Termine bis März angesetzt.

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