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B217 Sanierung Holtensen: Anlieger wollen alle Möglichkeiten ausschöpfen – Erneute Polizeiaktion

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Holtensen. Nachdem nach der Winterpause die B217 für die Bauarbeiten wieder voll gesperrt wurde, hat sich die Situation für die Anlieger drastisch verschlechtert. Viele Verkehrsteilnehmer ignorieren die Umleitung und die Hinweise, dass nur für Anlieger frei ist und umfahren die Baustelle durch die engen Dorfstraßen von Holtensen. Dabei kommt es zu Schäden an Privateigentum und Beleidigungen. Die Polizei ist mittlerweile fast täglich vor Ort, doch die Anlieger haben genug.

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„Erst wenn etwas Schlimmes passiert und jemand verletzt wird, werden die Behörden reagieren“, sind sich die Anwohner einig. Sie haben sich Samstagmittag im Ort getroffen (Ecke Am kleinen Felde und Katzenhagen), um weitere Schritte zu besprechen.

Nach den vielen Beschwerden über die Lage war die Polizei Ronnenberg zuletzt fast tägliche in Holtensen im Einsatz und hat Kontrollen durchgeführt. Dafür zeigen sich die Bewohner dankbar, jedoch strömt der Verkehr Tag und Nacht durch die engen Straßen. Auch in der Nacht von Freitag auf Samstag blieben wieder 40-Tonner in den engen Straßen hängen. Wieder wurden Anlieger beschimpft. Ein Auto wurde beschädigt. „Einer stieg aus seinem Fahrzeug und kam auf mein Grundstück, um sich dort zu erleichtern. Nachdem ich ihn ansprach, wurde ich beschimpft und er pinkelte an mein Wohnmobil“, kann es ein Anwohner nicht mehr fassen, „Die Dreistigkeit und Respektlosigkeit ist kaum zu glauben.“

Dass nur für Anlieger die Anfahrt nach Holtensen frei ist, ist ausgeschildert. Die Navigationssysteme schicken die Verkehrsteilnehmer aber ungehindert dessen durch den Ort. „Und die hören lieber auf ihre Apps als auf eindeutige Schilder“, ärgert sich ein Holtenser. Andere Anwohner trauen sich nicht mehr mit den Kindern auf die Straße, geschweige denn, dass die Kinder selbstständig zu Spielkameraden im Ort gehen – es sei viel zu gefährlich. „Die fahren alle viel zu schnell. Ich wollte aus meiner Garage, da ging hinter mir einer in die Bremsen und hat mich fast ´abgeschossen`. Bei nasser Fahrbahn wäre der mir ins Auto gerutscht“, so ein Anwohner. Regina Raukuttis sagte ihren Urlaub ab: „Wie sollen wir mit ruhigem Gewissen wegfahren? Die nehmen uns doch das Haus auseinander. 1.500 Euro Schaden haben wir mittlerweile schon. Wenn ein 40-Tonner an der Ecke festhängt, guckt uns der Fahrer aus seinem großen Führerhäuschen komisch in die Küche im 1. OG.“

15.000 Fahrzeuge sollen täglich durch Holtensen fahren, erklärte die Landesstraßenbehörde vor Baubeginn. Die Anwohner vermuten mittlerweile, dass fast die Hälfte der Fahrzeuge die Schleichwege durch den Ort, anstatt über die Umleitung nehmen.

Es muss gehandelt werden, und zwar schnell, fordern die Anwohner daher. Am Freitagabend sei Ulrike Schubert, Fachbereichsleiterin Organisation und Ordnung der Gemeinde Wennigsen, vor Ort gewesen, um sich ein Bild zu machen. Sie wolle nun prüfen, was die Gemeinde an Beschilderungen und Maßnahmen vornehmen könne, berichtet Klaus Kreimeyer. Der Anwohner will an der Sache dranbleiben und hofft, dass von der Verwaltung schnell Hilfe kommt: „Die Sache muss jetzt schnell Fahrt aufnehmen und in Bewegung bleiben.“ Die Anwohner wollen nun abwarten, was die Gemeinde macht. Jedoch sind weitere Maßnahmen der Anwohner nicht ausgeschlossen. Region und Landesstraßenbehörde sollen angesprochen werden.

Manche Anwohner schlagen vor, die Straßen von der B217 aus ganz dicht zu machen. „Dann soll die Polizei alle kontrollieren, die durch die Feldwege fahren.“ Ein Anwohner schlägt tägliche Demonstrationen, oder ein Straßenfest vor, damit zu den Stoßzeiten die Straßen gesperrt sind. „Wenn die hier drei Tage nacheinander im Stau stehen, suchen die sich vielleicht andere Wege.“ Die Holtenser werden kreativ, um sich gegen die unzähligen Fahrzeuge zu wehren.