Barsinghausen.
Aufgrund der aktuellen Diskussionen zum Klein- und Großkaliberschießstand in Barsinghausen erreichte die Redaktion ein Leserbrief, den wir hier veröffentlichen:
"Als Anwohnerin des Schützenvereins für Groß- und Kleinkaliberschießen Hannover in der Langenkampstraße in Barsinghausen muss ich mich doch sehr wundern, wie es zu dieser immissionsschutzrechtlichen Genehmigung kommen konnte. Der Lärm, der von dem Schießbetrieb des Schützenvereins ausgeht, ist unerträglich. Man hat das Gefühl, nicht mehr im Naherholungsgebiet Deister sondern im Kriegsgebiet zu wohnen. Ist Immissionsschutz nicht Gesundheitsschutz?
Am letzten Sonntag, 11. Februar, haben wir mit einem Schallmessgerät einen Wert von 55 bis 57 Dezibel in unserem Garten gemessen. Erlaubt sind 50. Ich möchte gerne wissen, wo und wann die Messungen der Region Hannover stattgefunden haben, die zu der Genehmigung führten. Und ich erwarte neue Messungen, bei denen wir als Anwohner hinzugezogen und beteiligt werden. WIR sind diejenigen, die es unmittelbar betrifft, nicht die zuständigen Sachbearbeiter einer Behörde, die dann schön wieder in ihr ruhiges Zuhause fahren. Eine korrekte Messung während des Schießbetriebs mit Großkaliber kann nur eine Rücknahme der Genehmigung zur Folge haben. Alles andere wäre unerklärlich.
Es kann nicht sein, dass einem in Hannover ansässigen Schützenverein für seinen lärmenden Großkaliberschießstand in Hannover keine Erlaubnis erteilt wird und wir in Barsinghausen die
Leidtragenden sind. Und dass wir außerdem keine Möglichkeit bekommen, uns dagegen zu wehren, damit wir uns weiterhin in unserem Zuhause wohl fühlen. Des Weiteren finde ich es unverantwortlich, dass der Fachbereich Umwelt einer Behörde eine Genehmigung für ein Großkaliberschießen inmitten eines Naherholungsgebietes, mit einem nicht unerheblichen Vorkommen an Wildtieren wie Rehen, Hirschen und so weier. erteilt. Wie soll man das noch nachvollziehen können? Erholsame Spaziergänge im Deister hier in Barsinghausen gehören jedenfalls der Vergangenheit an. Hätte das Tourismusbüro nicht schon geschlossen, wäre jetzt der endgültige Zeitpunkt. Und ich dachte, Gemeinden wollen ihre Attraktivität steigern, nicht ihre Unattraktivität. Zurzeit hoffen wir auf einen verregneten Sommer, damit wir nicht in Versuchung kommen, uns auf die Terrasse zu setzen.
Bianca Kramer
Barsinghausen
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