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Großkaliberschießstand versetzt Anwohner in Aufruhr

Barsinghausen.

 

Auf der Ausschusssitzung der Stadt Barsinghausen gab es seitens vieler Bürger und Vereinsvertreter massiven Beschwerden gegen den neuen Großkaliberschießstand des Schützenvereins für Groß- und Kleinkaliberschießen Hannover. Der Verein hat das ehemalige Schützenhaus des aufgelösten Schützenvereins Barsinghausen 05 übernommen und zu einer Großkaliberschießstätte ausgebaut.

Eine Anwohnerin berichtete davon, dass der Lärm unerträglich ist und dass nach ihrem Kenntnisstand das Emissions- und Schallschutzgutachten am „grünen Tisch“ erstellt worden ist. Sie forderte den Ausschuss, den Rat und die Verwaltung auf dort anzusetzen, um "dem Treiben ein Ende zu setzen". Claudia Tinnappel vom Polizei-Hundesport-Verein Kirchdorf berichtete ebenfalls von massiven Einschränkungen im Trainingsbetrieb des Vereins. Die 110 Vereinsmitglieder sehen aber nicht nur den Trainingsbetrieb in Gefahr. Das Welpentraining, welches zeitgleich mit dem Schießtraining des Schützenvereins stattfindet, wird nicht nur massiv gestört: Die jungen Hunde können ein Trauma erleiden, welches sie bis zum Ende ihres Lebens begleitet. „Das knallt dort richtig und wir verlieren Vereinsmitglieder“, erklärte Tinnappel dem Ausschuss. Außerdem empfindet sie den Betrieb einer solchen Schießanlage im Naherholungsgebiet Deister als untragbar. Auch der Tierschutzverein, der ebenfalls in der Nähe der Schießanlage angesiedelt ist, sprach sich gegen den Schießbetrieb aus. Die Tiere werden durch den Lärm verängstigt und traumatisiert. Eine Anwohnerin, die dort in der Nähe wohnt, brachte das Thema auf den Punkt: „Ich habe das Gefühl, ich wohne auf einem Truppenübungsplatz“, erklärte sie.

Ebenfalls werden zu den Großkalibertrainingszeiten die Aufführungen und Proben der Deister-Freilicht-Bühne gestört. Der Erste Stadtrat Thomas Wolf konnte diese Beschwerden nachvollziehen. Er wies aber darauf hin, dass die Stadt lediglich für die bautechnische Abnahme die Verantwortung trägt. Die Genehmigung in puncto Schall- und Emissionsschutz wurden von der Region erteilt. Er schlug vor, die vorgebrachten Beschwerden bei der nächsten Regionsversammlung vorzubringen. Der Rat und auch die Verwaltung werden laut Wolf dieses Thema aufgreifen, um eine Veränderung herbeizuführen. Der Vorsitzende der CDU Barsinghausen Gerald Schroth erklärte, dass man auf politischer Ebene deswegen schon aktiv war. Schroth geht davon aus, dass alle Fraktionen des Rates bei diesem Thema an einem Strang ziehen. „Wir werden alles tun, um dies wieder rückgängig zu machen“, so Schroth abschließend.