Anzeige
Anzeige
Anzeige

"Eingeprägt in unser Gedächtnis" wird in Celle gezeigt

Peter Hertel mit dem Koffer, noch in roter Zollverpackung, im März bei der Ankunft in Langenhagen. Dieses älteste noch existierende Anschauungsstück aus der Fluchtgeschichte der Ronnenberger Juden ist Teil der Wanderausstellung.

Ronnenberg / Region.

Die Ausstellung "Eingeprägt in unser Gedächtnis" über die Juden von Ronnenberg, die Peter Hertel und Christiane Buddenberg-Hertel im Jahre 2013 in Kooperation mit der Stadt Ronnenberg erarbeitet haben, wird vom 17. August bis zum 23. September in der Synagoge Celle, Im Kreise 24, gezeigt. Ihren Eröffnungsvortrag "Flucht oder Vertreibung" halten die beiden Autoren am Donnerstag, 16. August, um 19 Uhr, in der Celler Synagoge. Veranstalter der Ausstellung ist das Stadtarchiv Celle in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Celle und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Celle.

Die Präsentation in der Synagoge von Celle ist ein Höhepunkt für die Ronnenberger Wanderausstellung, die bisher in Niedersachsen und Westfalen vor allem in Zusammenarbeit mit Schulen gezeigt wurde. Die Celler Synagoge, die im 18. Jahrhundert errichtet wurde, ist vermutlich das älteste noch bestehende jüdische Gotteshaus in Deutschland.

2016 hat die Region Hannover zur Wanderausstellung das Buch "Die Juden von Ronnenberg - Eine Stadt bekennt sich zu ihrer Verantwortung" herausgebracht. Es ist in der "Schriftenreihe der Gedenkstätte Ahlem" erschienen.

Die beiden Autoren, die weiterhin an dem Thema arbeiten, haben im Frühjahr 2018 beim 104-jährigen Heinz Seligmann in Rio de Janeiro den Koffer entdeckt, mit dem der Ronnenberger Jude, 22 Jahre alt, in der Nazi-Zeit nach Brasilien geflüchtet ist. Dieses älteste noch existierende Anschauungsstück aus der Fluchtgeschichte der Ronnenberger Juden haben sie nach Ronnenberg zurück gebracht. In Celle wird es nun zum erstenmal der Öffentlichkeit vorgeführt. Weitere Exponate und Dokumente wird das Ehepaar, wie es angekündigt hat, in Kürze aus Übersee nach Ronnenberg holen. Dadurch kann, wie es hofft, der geplante jüdische Gedenkraum der Stadt Ronnenberg bereichert werden.