Barsinghausen. Die VHS hat gemeinsam mit dem Förderverein Ausbildungsmesse Barsinghausen, pro regio und der Barsinghäuser Stadtverwaltung ein Videoprojekt für Schüler auf die Beine gestellt. Dieses konnte nun am Montagabend (27. Juni) im Zechensaal in kleinem Kreise Premiere feiern. Alle Anwesenden waren sich einig, das Pilotprojekt soll weitergeführt werden, um junge Menschen und Ausbildungsbetriebe aus Barsinghausen zusammenzubringen.
Knapp 30 Schüler des Hannah-Arendt-Gymnasiums, der Lisa-Tetzner-Schule und der KGS Barsinghausen kamen im Februar in der Kulturfabrik Krawatte zusammen und absolvierten einen zweitägigen Workshop. Zu Beginn stand die Theorie und die Frage, was macht ein Video interessant? Anschließend recherchierten die Schüler in Gruppen nach Ausbildungsbetrieben in Barsinghausen und erstellten ihre ersten Übungsvideos.
Im Mai und Juni folgten dann die Drehtage bei den teilnehmenden Betrieben. Dabei waren Bäckerei Hünerberg, Tischlerei Brettin, Juwelier Speckmann, Hair Lehmann, Schollglas und die Stadtsparkasse Barsinghausen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen und auch die Betriebe zeigten sich zufrieden. „Es war toll, wie die jungen Menschen und meine Auszubildenden auf Augenhöhe kommunizierten und sich dem Thema näherten“, so Hendrik Mordfeld, Inhaber Bäckerei Hünerberg. Auch von Hair Lehmann kam positives Feedback, denn der Betrieb wäre immer wieder dabei, erzählte Wirtschaftsförderer Timo Muchow.
Der Wirtschaftsförderer der Stadt betonte auch, wie wichtig es sei, dass Schulen, Betriebe, die Stadt und die VHS als Organisator zusammengearbeitet haben, um die jungen Menschen auch auf diesem Wege für das Thema Ausbildung zu begeistern. „Viele Firmen wissen nicht mehr, wie sie das Ausscheiden der Fachkräfte aus den geburtenstarken Jahrgängen heutzutage auffangen sollen“, erklärte Max Matthiesen, Vorsitzende des Förderverein Ausbildungsmesse, „Da müssen wir jetzt ran, damit unsere Gesellschaft morgen noch funktioniert und Brot gebacken, Haare geschnitten und alles andere auch weiterhin funktioniert.“ Die nächste Ausbildungsmesse wird am 27. September stattfinden. Betriebe dürfen sich noch anmelden.
Christine Gleiss organisierte die Workshops und war bei den Drehterminen dabei, zeigte sich von den Schülern begeistert: „Viele waren sehr engagiert dabei und waren teilweise von der Größe der Betriebe erstaunt.“ Leider haben einige der Schüler auch mal kurz vor einem Dreh abgesagt. „Dies zeigt die Schwierigkeit, die jungen Leute auch langfristig in ein Projekt einzubinden“, so der Geschäftsführer der VHS Kersten Prasuhn, „Dies wird auch in der nächsten Runde des Projekts eine Herausforderung werden.“ Denn alle waren sich einig, dass Projekt soll wiederholt werden. Geschnitten wurden die Videos schlussendlich von Matthias Schlummer (con-nect.de), der gemeinsam mit Christine Gleiss auch an den Workshops und den Dreharbeiten beteiligt war.
In lockerer Runde und bei Schnittchen diskutierten die Anwesenden dann über mögliche Veränderungen in der nächsten Projektrunde. Um die Schüler länger zu begeistern, müsste das Projekt in Absprache mit den Schulen kompakter gestaltet werden. Die Betriebe wünschten sich ein Vorgespräch, um noch gezielter ihre Stärken zu präsentieren. Auch ob die Videos stärker im TikTok Style zugeschnitten werden müssten, war Thema. Schön wäre auch, wenn die Schüler sich selbst mehr vor der Kamera präsentiert hätten, denn genug Ideen haben sie im Workshop entwickelt.