Barsinghausen. Die Ortsfeuerwehr Barsinghausen hat am Samstag, 1. März, ihre Jahreshauptversammlung im eigenen Feuerwehrgerätehaus abgehalten. Das Jahr 2024 war für die Ortsfeuerwehr ein Jahr voller Veränderungen und Highlights. Neben Ehrungen und Beförderungen wurden bei der Versammlung auch vier junge Kameraden aus der Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr aufgenommen..
Ortsbrandmeister Philipp Lattmann begrüßte seine Feuerwehrkameraden sowie Gäste aus Politik und Verwaltung. Lattmann und sein Stellvertreter Björn-Sören Geestmann hatten das Kommando erst im November 2024 übernommen. Es war für das Führungsduo die erste gemeinsame Jahreshauptversammlung. Zuvor war Philip Prinzler Ortsbrandmeister. Prinzler wurde im letzten Jahr neuer Stadtbrandmeister.
In seinem Bericht ging er darauf ein, dass die Ortsfeuerwehr Barsinghausen zum Ende des Jahres 2024 insgesamt 590 Mitglieder zählte. Dies sind sieben Mitglieder mehr als im Vorjahresbericht. Die Mitgliederzahlen im aktiven Bereich sind leicht rückläufig und betragen nun 68 aktive Kameradinnen und Kameraden. Ansonsten konnte die Ortsfeuerwehr 27 neue fördernde Mitglieder begrüßen. So betrug der Mitgliederstand der fördernden zum Ende des Berichtsjahres 2024 489 Mitglieder. 21 Kameraden sind in der Altersabteilung. Die Jugendfeuerwehr freut sich über 16 Mitglieder. Der Spielmannszug benötigt dringend Nachwuchs.
Einsatzreiches Jahr liegt hinter der Feuerwehr
Im Jahr 2024 wurde die Ortsfeuerwehr Barsinghausen zu insgesamt 184 Einsätzen gerufen. Es war ein einsatzreiches Jahr. Unter anderem rückten die Kameraden zu 20 Bränden und 21 Verkehrsunfällen aus. Außerdem nahmen Ölspuren (15 Einsätze) und Türöffnungen (21) viel Zeit in Anspruch. Besonders der Einsatz am 9. August, als ein PKW brennend in einer Spielothek stand, blieb in Erinnerung. Stellvertretender Ortsbrandmeister Björn-Sören Geestmann erklärte zudem, dass gerade die Einsätze in sehr verdreckten/vermüllten Wohnungen, in denen unzumutbare Lebensumstände herrschten, schwer zu ertragen seien. Auch aggressives und respektloses Verhalten gegenüber der Feuerwehr sei belastend. Geestmann weiter: „Die Anforderungen steigen stetig, die Ressourcen schwinden hingegen. Gerade die steigende Bürokratie macht der Feuerwehr zu schaffen.“ Der neue hauptamtliche Stadtgerätewart sei auch hier eine Entlastung. Auch die Anforderungen der Ausbildungsqualifikationen steigen laut Geestmann immer weiter für die ehrenamtlichen Helfer.
Erfreulich sei die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs (LF20) und der neuen Drehleiter. Um das 14 Jahre alte Feuerwehrhaus in guten Zustand zu halten, sei man in Kontakt mit der Stadtverwaltung.
Ehrungen und Beförderungen
Während der Versammlung wurden für 25 Jahre fördernde Mitgliedschaft der evangelische Hilfsverein Brigittenstift, Heinrich Henke und Pastor Matthias Stalmann geehrt. Für 40 Jahre fördernde Mitgliedschaft wurde Udo Köllenberger geehrt.
Jasmin Putsch wurde für 25 Jahre im aktiven Dienst mit dem Niedersächsischen Feuerwehrehrenzeichen ausgezeichnet. Putsch erhielt eine weitere Ehrung für ihr Engagement in der Jugendfeuerwehr. Dafür erhielt sie das Ehrenzeichen der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr.
Aus der Jugendfeuerwehr wurden Lara-Marie Böhme, Max Busse, Frederik Kniggendorf und Anna Tischmann an die Einsatzabteilung übergeben.
Keno Böhme und Peer Bröder wurden zu Feuerwehrmännern befördert. Jan-Philipp Dummer und Jens Paul wurden zu Oberlöschmeistern befördert. Stefan Sierth ist nun Hauptlöschmeister. Ortsbrandmeister Philipp Lattmann wurde zum Hauptbrandmeister befördert.
Eckhard Würsig wurde in der Versammlung zum Ehrenmitglied ernannt. Er hat sich über Jahrzehnte in der Ortsfeuerwehr verdient gemacht und hatte diverse Ämter inne.
Angriffe auf die Feuerwehr werden nicht toleriert
Bürgermeister Henning Schünhof dankte den Kameraden für ihren mutigen Einsatz, um für die Sicherheit der Bürger zu sorgen. Aufgrund der vielen Ölspuren, zu denen die Feuerwehr ausrücken muss, will die Stadtverwaltung Kontakt zur Region Hannover und zu den Anbietern des ÖPNVs aufnehmen, um die Busunternehmer, die diese Ölspuren häufig verursachen, in die Pflicht zu nehmen. „Außerdem können wir Respektlosigkeiten und Angriffe jeglicher Art gegenüber Einsatzkräften nicht tolerieren.“ Auch der anwesende Bundestagsabgeordnete Tilman Kuban (CDU) kritisierte Angriffe auf die Feuerwehr. „Dem müssen wir als Gesellschaft geschlossen entgegenwirken.“ Er lobte darüber hinaus die Jugendarbeit der Feuerwehr. In Berlin habe man den Katastrophenschutz im Blick, zu dem auch die Feuerwehren gehörten. Helge Jakob, stellvertretender Brandschutzabschnittsleiter II, dankte der Feuerwehr Barsinghausen für den Einsatz innerhalb der Regionsfeuerwehr. Stadtbrandmeister Philip Prinzler lobte die gute Zusammenarbeit aller Ortswehren. Gerade als der brennende PKW in der Spielothek stand, sei dies erneut unter Beweis gestellt worden. Bei 620 (Anstieg um 37 Prozent) Einsätzen im gesamten Barsinghäuser Gebiet, sei die Zusammenarbeit unerlässlich.
„Es liegt einiges an Arbeit und Herausforderungen vor uns, wobei ich mir sicher bin das wir diese mit Ihrer und eurer Unterstützung meistern werden“, so Lattmann zum Ende der Sitzung, „Zum Abschluss möchte ich mich bei allen Kameradinnen und Kameraden, den Familien, den Arbeitgebern, der Verwaltung und allen Unterstützern bedanken. Gemeinsam haben wir viel erreicht und können optimistisch in die Zukunft blicken. Lassen Sie uns auch im laufenden Jahr mit Engagement und Zusammenhalt an unseren Aufgaben arbeiten.“