Barsinghausen. Am 18. November um 7.18 Uhr wurden die Feuerwehren Barsinghausen und Kirchdorf sowie ein Rettungswagen in die Wilhelm Busch Straße alarmiert. Durch einen Bewohner wurde über den Notruf 112 ein piepender Rauchwarnmelder und ein verqualmter Treppenraum gemeldet..
Durch den ersteintreffenden Rettungswagen wurde eine starke Rauchentwicklung aus einer Wohnung in der 6. Etage bestätigt. Die Polizei begann umgehend damit, die Etagen bis zur Rauchgrenze zu evakuieren. Die Bewohner wurden auf einem Garagenhof gesammelt beziehungsweise in einem Nachbargebäude untergebracht. Der Einsatzleiter der Feuerwehr ließ um 7.31 Uhr Sirenenalarm für Barsinghausen auslösen und die Feuerwehr Hohenbostel nachalarmieren. Zu diesem Zeitpunkt schlugen bereits Flammen aus dem Fenster der Betroffenen Wohnung auf der Gebäuderückseite.
Um 7.33 Uhr wurden dann noch die Feuerwehr Großgoltern und die Drehleiter der Feuerwehr Wennigsen nachgefordert. Die Brandbekämpfung erfolgte durch einen Trupp mit Atemschutzgeräten über den Treppenraum. Weitere Atemschutztrupps kontrollierten die Wohnungen in den oberen Etagen. Bereits um 7.54 Uhr konnte Feuer unter Kontrolle gemeldet werden. Umfangreiche Nachlöscharbeiten und Lüftungsmaßnahmen folgten. Im Bereich der Brandwohnung musste teilweise die Fassade geöffnet werden.
Durch die Feuerwehr wurden insgesamt acht Personen über den Treppenraum oder die Drehleiter aus dem Gebäude gerettet. Während der ersten Maßnahmen meldete die Regionsleitstelle noch einen medizinischen Notfall in der ersten Etage. Die Patientin wurde durch die Feuerwehr aus dem Gebäude gebracht und an einen RTW übergeben. Eine weitere Bewohnerin kam mit einer Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus.
Durch den Rettungsdienst wurde die Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) Betreuung des ASB nachgefordert, um die evakuierten Bewohner zu betreuen. Auf einem nahegelegenen Parkplatz baute die SEG ein beheizbares Zelt auf. Aus Hannover kam noch ein Einsatzbus des ASB, um weitere Kapazitäten für die Betreuung vor Ort zu haben. Insgesamt musste die SEG 24 Personen betreuen.
Nach Abschluss der Lüftungsmaßnahmen konnten die Bewohner in Begleitung von Feuerwehr und ASB in ihre Wohnungen gehen und sofern es möglich war, auch dort verbleiben. Mitarbeiter der Stadt Barsinghausen waren vor Ort, um bei Bedarf Notunterkünfte für die Betroffenen zu organisieren. Tatsächlich mussten drei Personen in einem Barsinghäuser Hotel untergebracht werden, weil deren Wohnung nicht mehr bewohnbar ist. Die Einsatzstelle wurde abschließend an die Kripo und die Hausverwaltung übergeben.
„Ich bedanke mich bei allen Helferinnen und Helfern von Feuerwehr, ASB, Polizei sowie den Nachbarinnen und Nachbarn, die Betroffene aufgenommen haben, und dem Naturfreundehaus und der Bäckerei Hünerberg für die schnelle und tatkräftige Unterstützung“, betonte Bürgermeister Henning Schünhof. Das Geschehen habe aus seiner Sicht die Wichtigkeit von Rauchmeldern deutlich gemacht. Ohne diese akustische Warnung wäre das Feuer wahrscheinlich erst sehr viel später bemerkt worden und hätte sich wesentlich weiter ausbreiten können. Die Konsequenzen für die Bewohner des mehrstöckigen Gebäudes seien dann wahrscheinlich weitaus schlimmer gewesen.