Kirchdorf. Am Samstagabend, 21. Januar, hat die Freiwillige Feuerwehr Kirchdorf ihre Jahreshauptversammlung (JHV) in der Sporthalle der Astrid-Lindgren-Schule abgehalten. Ortsbrandmeister Henning Meyer gab einen Überblick über viele Einsätze und betonte wie wichtig die gute Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren sei. Die konnte die Ortswehr noch während der JHV beweisen, da die Kameraden gemeinsam mit den Ortswehren Egestorf und Langreder zu einem brennenden PKW ausrückten, obwohl bei der Versammlung gerade der Imbiss eröffnet war. .
Anfang 2020 hatte die letzte JHV der Ortswehr Kirchdorf stattgefunden, weshalb einige Beförderungen und Ehrungen nachgeholt werden mussten. Dennis Trampenau wurde zum Feuerwehrmann befördert und Lena Weinberg, Jonas Franke, Lukas Hoppe und Robin Voshage zum Oberfeuerwehrmann/frau. Marcel Meyer ist nun Hauptfeuerwehrmann und Carolin Behnsen Hauptfeuerwehrfrau.
Lars Weinberg wurde für 25 Jahre in der aktiven Feuerwehr geehrt und Kai Wullkopf für 40 Jahre. Für 40 Jahre in der Feuerwehr wurden Hans-Joachim Frank, Thomas Hoff, Frank-Rainer Kleineheismann, Wolfgang Reitz, Klaus Wende und Hans Goldner. Für 50 Jahre wurden Eckhard Bierbrauer, Manfred Bothe und Werner Kiel geehrt. Für stolze 60 Jahre erhielt Klaus Ruhe eine Ehrenurkunde. Von den fördernden Mitgliedern wurden Dieter Lohmann, Ralf Lindemann, Klaus Bothe und Dieter Hungerecker für 25 Jahre geehrt.
Von der Jugendfeuerwehr erhielten Nico Hoppe und Nico Weinberg einen von Hans Wullkopf gespendeten Pokal für die beste Dienstbeteiligung.
Ortsbrandmeister Henning Meyer warf in seinem Bericht einen Blick zurück auf viele Einsätze. 2020 waren es ganze 68 Einsätze, in den Vorjahren „nur“ 49 im Jahr 2021 und 48 im Jahr 2020. Darunter immer mehr Ölspuren, aber auch Unfälle, wie der nicht vergessene Unfall mit zwei verstorbenen Kindern am Kirchdorfer Rehr. „Hier danke ich den Ersthelfern, die haben tolle Arbeit geleistet, dass habe ich noch nie gesehen“, erinnert sich Meyer, „Doch auch einen Dank an unsere Kameraden und die Notfallseelsorge, die uns nach dem Unfall begleitet hat, um die Bilder zu verarbeiten.“ Der Klimawandel sei auch in Kirchdorf angekommen, weshalb vermehrt auch Brände an Hecken und Bäumen abzuarbeiten seien. Auch beim großen Brand in der Wilhelm-Busch-Straße war die Ortswehr Kirchdorf dabei. Eine Erleichterung sei die aus eigenen Mitteln angeschaffte Software FF-Agent, bei der die Feuerwehrleute auf ihrem Smartphone alarmiert werden und zusagen können. Sofort wüsste so der Einsatzleiter, wie viele Kameraden einsatzbereit seien. Außerdem gibt es schnell Informationen zum Einsatzort. Nach Corona freute sich die Feuerwehr, dass Ende 2022 wieder der Adventsmarkt stattfinden konnte, bei dem 80 Kinder ein Geschenk vom Weihnachtsmann erhielten. Dort wurde auch für die Kinderhilfe Ukraine und die ukrainische Partnerstadt Kovel gesammelt. Es kamen 1.500 Euro zusammen. Auch bei der JHV ging wieder der Hut rum und die Kameraden sammelten für die Tafel und den Fuchsbau. Hierbei kamen 574 Euro und fünf polnische Zloty zusammen, verkündete Meyer stolz.
Bürgermeister Henning Schünhof freute sich über die Teilnahme der Jugendfeuerwehr an der Versammlung. Die gute Jugendarbeit werde den Nachwuchs für die Wehr sichern. Er dankte der Feuerwehr Kirchdorf, die der Schwerpunktfeuerwehr Barsinghausen bei vielen Einsätzen im Stadtgebiet zur Seite steht, für die vielen Einsätze. „Gerade die vielen Ölspuren, die Tag und Nacht auftreten und der Verursacher nicht gefunden werden kann, sind sicherlich belastend“. Auch das die Ortswehr mit ihrem RW1 der Regionsbereitschaft angehöre und bei Moorbränden und anderen Großeinsätzen parat stehe, lobte der Bürgermeister. Auch mit ihren Veranstaltungen sei die Feuerwehr Kirchdorf ein Standbein für die Stadtgesellschaft und trage zum sozialen Zusammenhalt bei.
Brandabschnittsleiter Eberhard Schmidt dankte ebenfalls für den ehrenamtlichen Einsatz und nannte mit dem Kirchdorfer Rehr und dem schweren Unfall auf der B217 zwei schlimme Verkehrsunfälle in der Region. Er ermunterte auch noch einmal dazu, die guten Kontakte der Feuerwehr zur Seelsorge zu nutzen, wenn dies nach schlimmen Einsätzen nötig sei. Er verurteilte die Angriffe auf Einsatzkräfte und hofft, dass in der Region die Vorfälle in Garbsen die einzigen bleiben werden. „Helfer schlägt man nicht! So etwas muss harte Konsequenzen nach sich ziehen“, so Schmidt. Er wünschte den Kameraden, dass diese stets gesund von den Einsätzen zurückkommen mögen.
Philip Prinzler hatte seinen ersten öffentlichen Auftritt als stellvertretender Stadtbrandmeister. Er zeigte sich stolz, dass unter Corona keine Ortswehr ausgefallen sei. Dies sei der guten Einstellung aller Kameraden zu verdanken. Er bedauerte die vielen Fehlalarme (79 in 2022), da ja auch hier immer ausgerückt werden muss. Die Tagesverfügbarkeit sei weiterhin ein Thema für die Feuerwehr in Barsinghausen, da nicht alle Kameraden vor Ort arbeiten. Die Mitgliederzahl sei mit 5048 Bürgern stabil in Barsinghausen. Interessierte seien aber immer willkommen in den Ortswehren. Gerade bei den Musikzügen sei Nachwuchs gerne gesehen und jeder der Interesse habe, dürfe sich melden. „In Kirchdorf darf man stolz auf seine Feuerwehr sein und ihr auf eure Arbeit. Ihr schafft das und ihr macht das sehr gut und professionell. Danke das ihr da seid“, so Prinzler abschließen
Gabi Diercks-O'Brien (SPD) ergriff für die Politik das Wort. Sie dankte im Namen des Rates für den Einsatz der Ehrenamtlichen und erzählte, wie das Haus ihrer Nachbarn abbrannte und die Feuerwehr schnell und professionell Menschenleben rettete. „Euer Einsatz rettet den Menschen in Barsinghausen Leib und Leben.“ Auch der Bundestagsabgeordnete Tilman Kuban (CDU) wohnte der Versammlung bei. „Da ich weiß, dass ich zwischen euch und dem Imbiss stehe, mache ich es kurz. Im Namen des Rates Barsinghausen danke auch ich euch für den unermüdlichen Einsatz.“
Abschließend bedankte sich Henning Meyer bei seinem stellvertretenden Ortsbrandmeister Helmut Voshage: „Ohne dich sei die Arbeit als Ortsbrandmeister nicht zu schaffen. Ich danke dir sehr für unsere Zusammenarbeit.“ Meyer bedankte sich auch bei der Stadtfeuerwehr, der Verwaltung und dem Bürgermeister für die Zusammenarbeit. Aber gerade die Zusammenarbeit mit den umliegenden Ortswehren sei wichtig, um gemeinsam die vielen und großen Einsätze zu bewältigen. Dies konnten die Kameraden zugleich unter beweisen stellen. Schallte das dreifache „Gut Wehr“ zum Abschluss noch durch die Halle und eröffnete so den Imbiss und den gemütlichen Teil der Versammlung, gingen die Sirenen und die Feuerwehr musste alles stehen und liegen lassen, um einen brennenden PKW am Kirchdorfer Kreisel zu löschen.