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Wennigsen zum Fühlen, Sehen und Begreifen – Innenstadtmodell ist eröffnet

v.l.: Detlef und Monika Mainka, Felix Broerken, Bürgermeister Ingo Klokemann, Jan Krebs und Remo Gaubatz.

Wennigsen. Es ist ein (ge)wichtiger Meilenstein für die Umgestaltungsmaßnahmen zur Belebung des „Hagemannplatzes“ in Wennigsen. Das 95 Kilogramm schwere Innenstadtmodell ist nun eröffnet und kann begutachtet, erfühlt und bestaunt werden. .

„Wennigsen hat etwas zu bieten und das kann man nun auch von oben sehen“, freut sich Monika Mainka, Ideengeberin für das Modell. Sie hatte viele dieser Modelle innerhalb Deutschlands bereits gesehen und konnte beobachten, wie die Menschen stehen blieben, guckten und staunten. „Es ist ein Anziehungspunkt. Außerdem war mir wichtig, dass die einzelnen Sehenswürdigkeiten auch in Blindenschrift markiert sind.“

30 Jahre "Bronzezeit"

Erschaffen wurde das Modell von Modellbauer Felix Broerken. Dessen Vater, Egbert Broerken, hatte schon vor dreißig Jahren die Idee zu den Bronzemodellen von Innenstädten. „Zu Beginn waren sie nur mit Blindenschrift versehen, später folgten auch allgemeinverständliche Beschriftungen“, erklärt Felix Broerken. Rund ein halbes Jahr habe er für das etwa 170 mal 80 Zentimeter große Stadtmodell benötigt. Anhand von Luftaufnahmen, Ortsbegehungen und Katasterplänen wurde ein Modell aus Styrodur herausgearbeitet. Davon ein Negativ aus Wachs erstellt, aus dem dann die finale Bronzeplatte mit allen Feinheiten entstand. „Rund 250 unserer Modelle stehen in ganz Europa, jedoch fallen meinem Vater immer noch Orte ein, von denen er auch Innenstadtmodelle gemacht hat“, so Sohn Broerken.

Kein Innenstadtmodell ohne Förderprogramm

„Wir vom Verkehrs- und Verschönerungsverein hatten schon früh die Idee zu so einem Modell, jedoch wäre es ohne das Förderprogramm „Perspektive Innenstadt“ niemals zu realisieren gewesen“, erklären Monika und Detlef Mainka. Mainkas hoffen nun, dass das Modell im Maßstab von 1:500 die Bürger und Besucher erfreuen wird. „Es war viel Arbeit und es war wichtig, dass nichts fehlt. So haben wir den ersten Entwurf um das Amtsgericht und das alte Zollhaus erweitert“, erinnert sich Detlef Mainka an den Entstehungsprozess. „Es ist eine aktuelle Momentaufnahme von Wennigsen. Der Schützenhof steht im Modell noch, dass wird ja wohl so nicht bleiben“, so Mainka.

Bürgermeister Ingo Klokemann hat sein Rathaus auch in Bronze wiedererkannt und freut sich ebenfalls, dass das Modell nun fertig ist und aufgestellt werden konnte: „Es gefällt mir sehr gut und es macht Wennigsen greifbarer. Besonders freut mich, dass die Idee von Bürgern kam und nicht von der Verwaltung vorgegeben wurde. So wurde das Projekt gemeinsam besprochen und entwickelt, bis wir nun heute hier stehen können.“ Remo Gaubatz, Wirtschaftsförderer und Jan Krebs, Klimaschutzmanager der Stadt Wennigsen zeigen sich ebenfalls erfreut über das fertige Modell. Es sei das kostenintensivste und langwierigste Projekt innerhalb der „Hagemannplatz“ Verschönerung und damit ein Meilenstein für die Fertigstellung.

Vier Projekte hat Wennigsen bei „Perspektive Innenstadt“ eingereicht

Neben dem Innenstadtmodell laufen nun auch die anderen Projekte im Rahmen der Perspektive Innenstadt Förderung weiter. So soll die Aufenthaltsqualität entlang des Mühlendammweges durch mehrere kleinen Projekte, wie einer Treppe zum Mühlenbetriebsgraben, einer Fontaine am Unteren Mühlenteich, einer Natursteinmauer am Unteren Mühlenteich, Bodeneinbaustrahler, Hochbeete mit Essbarem und Waldsofas aufgewertet werden. Als drittes Projekt entsteht ein naturnaher Spielplatz im Neubaugebiet Klostergrund an der Degerser Straße. Am Amtsgericht soll an der Hülsebrinkstraße ebenfalls die Aufenthaltsqualität durch Sitzgelegenheiten und eine öffentliche und barrierefreie WC-Anlage verbessert werden. Diese soll auch von Wandergruppen und Senioren genutzt werden können. Insgesamt entstehen dadurch Kosten in Höhe von circa 414.000 Euro, von denen 355.000 Euro gefördert werden. Die Förderquote liegt bei gut 85 Prozent. Es sei aber mit einer Kostensteigerung zu rechnen. Komplett abgerechnet wurden die Projekte noch nicht.