Wennigsen.
Die Wennigser Grünen sowie die FDP wollen "dem Katzenelend ein Ende bereiten": Dafür wurde ein Antrag an die Verwaltung gestellt, eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht von Katzen zu erarbeiten. Dieser Antrag wurde im Dezember beschlossen. Die Verwaltung hat somit eine Katzenschutzverordnung erarbeitet und diese den Ortsräten und zuständigen Ausschüssen vorgelegt. Morgen wird auch der Rat der Gemeinde Wennigsen um 19 Uhr im Bürgersaal des Rathauses über diese Verordnung abstimmen.
Die Ortsratsmitglieder aus Holtensen haben die Verordnung abgelehnt, da es im Ort keine Probleme geben soll. Die Ortsräte Degersen, Bredenbeck und Argestorf haben die Verordnung zur Kenntnis genommen, Probleme soll es auch hier nicht geben. Die Ortsräte Evestorf und Wennigsen sind zu keiner Entscheidung gekommen. Lediglich in der Wennigser Mark und in Sorsum sprachen sich die Ortsratsmitglieder für die Verordnung aus. Auch der Ausschuss für öffentliche Ordnung stimmte der Verordnung mehrheitlich zu. Die Verwaltung empfiehlt daraufhin, die Katzenschutzverordnung auf die Bereiche Wennigser Mark und Sorsum zu beschränken. Dennoch betont die Verwaltung, dass die Notwendigkeit der Einführung einer Verordnung nicht gegeben ist. "Es wird darauf hingewiesen, dass die Personen, die Katzen an Futterstellen betreuen, auch für deren Kastration und Kennzeichnung verantwortlich sind, was denjenigen, die sich hier ehrenamtlich für den Tierschutz engagieren, Kosten auferlegt", heißt es in der Vorlage, die Sie als PDF-Datei unter diesem Artikel finden.
Mit dem Beschluss der Landesregierung können Kommunen nun eigenständig die Kennzeichnung, Registrierung oder Kastration von freilaufenden Katzen vorgeben. Auch private Katzenhalter, deren Schützling im Freien rumlaufen dürfen, können dann von der Kommune zur Kastration und Registrierung des Tieres aufgefordert werden. Mit der Kastration soll "unkontrollierte Vermehrung freilaufender Katzen" verhindert werden, damit wird der Verwahrlosung von Katzen vorgebeugt. Auch dient die Maßnahme dem Vogelschutz von brütenden Vögeln", heißt es im Antrag. Der Antrag zur Katzenverordnung wurde von der FDP-Fraktion bereits vor vier Jahren gestellt, wie Hans-Jürgen Herr von der FDP mitteilte. Im Rat wurde der Antrag damals jedoch in eine Ruheposition gesetzt. Grund war, dass die Fraktionen die Entwicklung des Landes abwarten wollten. Laut den Grünen sollen allein in Niedersachsen 200.000 Katzen ohne ein Zuhause leben. Durch den "unkontrollierten Freigang" komme es so zu einem Anstieg der verwilderten Katzen. Diese Tiere sollen häufig an Verletzungen und Infektionskrankheiten leiden sowie eine geringe Lebenserwartung haben.