Wennigsen.
Stellungnahme der Gemeinde Wennigsen zur Freistellung eines Mitarbeiters in der Kindertagesstätte Vogelnest.
In der Kindertagesstätte Vogelnest der Gemeinde Wennigsen gibt es einen Verdachtsfall auf Kindeswohlgefährdung. Derzeit laufen dazu polizeiliche und staatsanwaltschaftliche Ermittlungen. Der Verdächtige wurde Anfang Juli in Untersuchungshaft genommen und ist gegen Auflagen mittlerweile entlassen worden.
Der Beschuldigte (28) ist im Herbst 2018 bei der Gemeinde Wennigsen als pädagogische Vertretungskraft eingestellt worden. Seinen Dienst leistete er vorwiegend im Kindergarten Vogelnest, aber stundenweise auch in anderen kommunalen Einrichtungen. Mit Bekanntwerden der Vorwürfe ist er unmittelbar vom Dienst freigestellt worden, weitere personalrechtliche Schritte werden derzeit veranlasst. Aufgrund er Auflagen des Haftrichters darf er sich derzeit keiner Kindertagesstätte oder anderen Einrichtung nähern, in der sich Kinder aufhalten. Der Einstellung ging eine Überprüfung voraus, bei der ein einwandfreies „Erweitertes Führungszeugnis“ vorgelegt worden ist und es keinerlei Anhaltspunkte für negative Verhaltensauffälligkeiten gegenüber Kindern gab. „Wir sind von den Vorwürfen tief getroffen und haben umgehend den Mitarbeiter vom Dienst freigestellt“, erklärt Bürgermeister Christoph Meineke.
Nach Freistellung des Mitarbeiters in der ersten Juli-Woche sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtung über den Verdachtsfall der Kindeswohlgefährdung informiert worden. Am Donnerstag, 9. Juli, hat die Gemeinde eine Elterninformationsveranstaltung durchgeführt. „Wir sind auf der Seite der Eltern und Kinder und wollen sie in dieser schweren Situation bestmöglich unterstützen. Daher war eine frühe Information für uns wichtig“, erklärt Meineke. Zu dieser sind alle Eltern eingeladen worden, die Kinder in der Einrichtung Vogelnest betreuen lassen. Aufgrund der Corona-Bestimmungen hat diese in der Sporthalle der Sophie Scholl Gesamtschule stattgefunden. Im Anschluss tagte der Rat der Gemeinde Wennigsen ebendort. Im nicht-öffentlichen Teil sind auch die Ratsmitglieder über den Verdacht und die Elterninformation unterrichtet worden.
Die Einrichtungsleitung, die Fachkraft für Kindeswohlgefährdung der Gemeinde Wennigsen war zu der Gesprächsrunde ebenso anwesend wie die Fachberatungsstelle „Valeo“ der Region Hannover. Eltern können sich beim Verdacht sexualisierender Gewalt an Kindern und Jugendlichen für Hilfe und Unterstützung an diese wenden. Eine weitere Elterninformationsveranstaltung fand am vergangenen Donnerstag statt. Dort sind die Eltern der Einrichtungen in Holtensen und Bredenbeck informiert worden, in denen der unter Verdacht stehende Mitarbeiter Vertretungsstunden ausführte.
Gegenüber Eltern und Mitarbeitern werde man mit größtmöglicher Transparenz Klarheit schaffen und die Staatsanwaltschaft bei der zügigen Aufklärung unterstützen, so der Bürgermeister. Bereits mit Bekanntwerden der Vorwürfe habe man alles getan, um die Kriminalpolizei bei ihren ersten Aufklärungsbemühungen zu unterstützen. „Sollte Kindern Leid angetan worden sein, werden auch wir als Gemeinde harte Konsequenzen ziehen“, so der Verwaltungschef.
Die Gemeinde Wennigsen steht im Austausch mit der Staatsanwaltschaft Hannover. Das Verfahren ist aufgrund noch ausstehender Befragungen besonders sensibel. Zum laufenden Ermittlungsverfahren kann die Gemeinde daher keine weiteren Auskünfte geben und verweist auf die Behörde in Hannover. Der Bürgermeister versichert: Sobald sich ein neuer Sachstand aus kommunaler Sicht ergibt, der im öffentlichen Interesse ist, werde ich umgehend informieren.