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Was abgestorben ist bleibt tot – Sachstand der Barsinghäuser Bäume

Symbolfoto

Barsinghausen.

Im Bauausschuss am Donnerstagabend gab es einen Sachstand zu den Bäumen in Barsinghausen. Sowohl für die Bäume innerhalb der Stadt als auch in den Wäldern, sieht es nicht gut aus.

Es war kein schöner Blick in die Zukunft, den Rainer Bernsdorff vom Tiefbauamt, zuständig für Grünanlagen, Friedhöfe und Spielplätze, im Bauausschuss präsentieren musste. Vielen Bäumen gehe es nach drei Jahren Trockenheit einfach nicht mehr gut. Die geschwächten Bäume sind anfällig für Bakterien und Pilze. Viele ältere Bäume brauchten in der Vergangenheit keine tiefen Wurzeln, um ans Wasser zu kommen. Da kommen einige Probleme zusammen. Die Baumkrone mag da bei vielen noch grün und üppig sein, beschreibt Bernsdorff, doch der Stamm ist bereits durch Pilze marode. Wenn dann der Wind in die Krone bläst, hat der Baum auch wegen der flachen Wurzeln keinen Halt mehr und fällt. Das bedeutet für den Bauhof der Stadt, aber auch die Barsinghäuser Beschäftigungsinitiative (BBI), viel Arbeit. So mussten schon einige Bäume in der Innenstadt und am Friedhof befällt werden. Bevor im Herbst der Sturm kommt, werden noch einige Bäume gefällt werden müssen. Die Stadt pflanzt zwar für jeden gefällten Baum einen neuen, doch hier gehen die Probleme weiter. Bleibt es in den nächsten Jahren trocken, da wird auch ein nasser Winter nichts helfen, erklärt Bernsdorff, wird die Situation noch bedrohlicher. Es werden sich weitere Krankheiten ausbreiten, außerdem müsste geschaut werden, welche Bäume trotzen der Trockenheit am besten. Einige Bäume seien zwar nicht so anfällig für Trockenzeiten, aber anfällig für die Rußrindenkrankheit, welche sich hier ausbreitet. Die von der Rußrindenkrankheit befallenen Bäume müssen aufwändig entsorgt werden, damit sich die Sporen nicht ausbreiten können. Auch die Mühen neue Bäume anzupflanzen haben sich erhöht. Die Bäume müssen länger betreut und gewässert werden. Zur Bewässerung war in den letzten Jahren stets ein Mitarbeiter des Bauhofes unterwegs. Neuerdings werden mindestens zwei benötigt und die Unterstützung der BBI. Mit Wassersäcken an Bäumen, oder Giesringen werde bereits versucht das Wasser gezielter an den Baum zu bringen, aber dass sind nur Notlösungen. Außerdem werden diese von Unbekannten auch beschädigt. Selbst Baumvergiftungen hat es schon gegeben.

„In den Wäldern müssen wir uns wohl von der Fichte verabschieden. Was einmal abgestorben ist, dass kommt nicht wieder“, so Bernsdorff zum Deister. Hier breitet sich der Borkenkäfer aus und macht den Bäumen zu schaffen. Auch die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners schreite voran. Bis zu 20 Prozent der Bäume in Barsinghausen sind beschädigt, schätzt Bernsdorff, die Zukunft ungewiss und es braucht rund 60 Jahre, bis ein Baum groß gewachsen ist. Dann vielleicht bereits mit tiefen Wurzeln, da er die aktuelle Trockenheit kennt.

Michael Barth, im Tiefbauamt für Umweltbelange zuständig, beschäftigt sich mit der Aufforstung. Auch er lobte noch einmal die Zusammenarbeit mit der BBI. Es werden zwar Flächen aufgeforstet, auch mit Erfolg, aber Barsinghausen braucht ein Gesamtkonzept was die Aufforstung und den Erhalt der Bäume betrifft.

Die Politik im Ausschuss fand lobende Worte für die Arbeit und die Kooperation mit der BBI. IN Zukunft müssten hier möglicherweise noch mehr Mitarbeiter und Gerätschafften angeschafft werden.


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