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Grundschule Bredenbeck: Verwaltung ruft Planungs-Stopp aus

Wennigsen. Man habe sich mit dieser Entscheidung sehr schwergetan und sie nicht leichtfertig getroffen, erklärt Bürgermeister Ingo Klokemann. Dass die Baukosten massiv ansteigen und Baumaterialien aus diversen Bereichen nicht lieferbar sind, ist bekannt. Diese Probleme sind nun auch bei den Bauprojekten der Gemeinde Wennigsen deutlich spürbar. Ein Baubeginn noch in diesem Jahr für die Sanierungsarbeiten an der Grundschule Bredenbeck sind damit wohl vom Tisch. .

„Wir haben im Verwaltungsausschuss mit der Politik und Vertretern der Schule zusammengesessen und die Situation erklärt“, so Klokemann, „Die Enttäuschung ist bei allen groß, auch bei uns aus der Verwaltung.“ Die Baugenehmigung wird gerade gestellt, danach werden weitere Planungen erst einmal gestoppt. Das große Problem, aktuell läuft der Schulbetrieb in der Grundschule Bredenbeck, trotz Mängel. Geplant ist aber auch das Dach zu öffnen und zu sanieren. Sollten dann die Materialien nicht lieferbar sein, wonach es aktuell aussieht, könnte das Dach nicht geschlossen werden. Auch weitere Baumaßnahmen könnten nicht fortgeführt werden. „Dann können wir einen Schulbetrieb nicht mehr garantieren“, bedauert der Bürgermeister.

Schon jetzt habe die Gemeinde große Probleme Material für Baumaßnahmen zu erhalten. Die Situation würde sich in Zukunft eher verschlimmern als verbessern. „Holz, Stahl, Dämmmaterial, Halbleiter usw. Es fehlt überall an Material, selbst bestelltes wird uns nicht geliefert“, erklärt Anette Lerch, Fachbereich Bau, „Lieferanten und Bauunternehmer nennen uns nur noch Tagespreise, bei denen wir sofort zuschlagen müssten. Eine Rücksprache mit der Politik, ob dies auch zu diesen Preisen noch gewollt ist, ist da nicht mehr möglich.“ Würde der Prozess jetzt nicht gestoppt und man würde sich „in die Hände“ von Bauunternehmern begeben, könnte die Verwaltung nur noch reagieren und nicht mehr agieren. „Neben der Sicherstellung des Schulbetriebs stehen natürlich auch die Kosten im Raum“, so Klokemann weiter, „Wir sind eine verschuldete Gemeinde. Die Kosten für die Sanierung sind Ende letzten Jahres schon um vier Millionen auf über zehn Millionen gestiegen und die Kosten explodieren weiter.“

Die Verwaltung möchte Schülern und Kollegium keine Dauerbaustelle zumuten. Ein Baubeginn war für den Herbst geplant und wurde mit einer Bauzeit von zwei Jahren angesetzt. Wie lange die Schüler bei einer Sanierung im Bestand auf einer Baustelle unterrichtet werden müssten, wenn stets mit Lieferproblemen zu rechnen ist, kann derzeit niemand abschätzen.

„Das große Ziel bleibt aber, dass wir die Grundschule Bredenbeck sanieren wollen und sie zukunftsfähig machen werden“, erklärt der Bürgermeister die nächsten Schritte. Die Baugenehmigung sei nach Erteilung drei Jahre gültig. Die Verwaltung möchte nun erst einmal sondieren, welche Schritte als nächstes möglich und sinnvoll sind. Sollte die Lage, die auch durch die Ukraine-Krise hervorgerufen wird, sich nicht schlagartig verbessern, soll die Politik spätesten in der Ratssitzung im Juli weitere Schritte beschließen. Nötige Sanierungen, wie der Brandschutz, könnten in den Sommerferien gemacht werden. „Wir müssen dann in die Schule rein und schauen, was muss und kann im Bestand gemacht werden“, so Klokemann.

Problematisch könnte der geplante Ganztagsbetrieb werden, der ab 2026 verpflichtend wird, wenn die Sanierung nicht in die Gänge kommt, gibt Ilse Baxmann, Fachbereich Bildung, zu bedenken.

Um die Eltern zu informieren und Fragen zu beantworten, wird der nächste Schulausschuss (17. Mai um 18.30 Uhr) in der Grundschule Bredenbeck stattfinden. Auch Bürgermeister Ingo Klokemann wird vor Ort sein. Die Sitzung in Bredenbeck kann aus technischen Gründen nicht im Livestream angeboten werden.

Ob dieses Vorgehen nur die Grundschule Bredenbeck, oder in Zukunft auch andere Bauprojekte in Wennigsen betreffen wird, bleibt derzeit abzuwarten.


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