Barsinghausen. Im Konflikt um die Modernisierung der Alten Zeche vermisst die CDU Barsinghausen den Dialog mit den Verantwortlichen der Betreibergesellschaft. Der Fokus dürfe nicht auf dem Parkplatz, sondern müsse auf dem Gebäude der Zeche liegen, so wie es die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Zeche als erforderlich ansehen. Bei einem vor Ort Termin machte die CDU sich nun einen Eindruck des Gebäudes. Auch das Museum soll laut Alte Zeche-Geschäftsführer Hans-Werner Röth mit diversen Ideen zukunftssicher gemacht werden..
Die Stadt Barsinghausen hat im Jahr 2022 eine Machbarkeitsstudie zur Organisationsstruktur sowie zum touristischen Angebot des Besucherbergwerks Klosterstollen und dessen Optimierungspotenzial in Auftrag gegeben. Dies geschah auch im Hinblick auf die Landesgartenschau im Jahr 2026 in Bad Nenndorf. Diese biete der Stadt Barsinghausen eine einmalige Gelegenheit, ein breites Publikum auf das Besucherbergwerk und das Außengelände der Alten Zeche sowie das dort präsentierte Thema Industriekultur aufmerksam zu machen. Zu diesem Thema stand in der letzten Ratssitzung die Aufwertung des Parkplatzes mit Aufenthaltsmöglichkeiten auf dem Zechengelände im Fokus. „Es ist ein Unding, dass die Verwaltung mit der Sanierung des Parkplatzes komplett andere Prioritäten setzt als das Team um Alte Zeche- Geschäftsführer Hans-Werner Röth“, gibt CDU-Fraktionschef Gerald Schroth zu bedenken. Der Parkplatz sei sicherlich nicht ansehnlich, bei knappen Kassen müsse der Fokus aber auf die Zeche selbst gerichtet werden.
Alte Heizung und keine Dämmung
Während Röth und seine Mitstreiter die dringend erforderliche Sanierung der Heizanlage und den Bau eine Photovoltaikanlage fordern, plane die Verwaltung einen neuen Parkplatz. „Die Heizung ist 44 Jahre alt und sehr laut. Die Dämmung geht gegen null, weshalb es sofort wieder kalt wird, wenn die Heizung aus ist“, erklärt Röth die ungünstige Situation gerade bei Veranstaltungen. Laut Röth habe es leider kaum Gespräche zwischen Verwaltung und Zeche-Team gegeben. „Der nun ehemalige Baudirektor wollte auch nichts von Wärmedämmung hören“, kritisiert Röth. Erst nach der letzten Ratssitzung habe es weitere Gespräche mit der Verwaltung gegeben.
Millionen für einen Parkplatz, während es in der Zeche durch die Decke tropft
Zwar könnten für die Parkplatzsanierung Fördergelder gewonnen werden, womit die Stadt „nur“ noch rund 600.000 Euro Eigenanteil am 1,6 Millionen Projekt zu tragen hätte. Dies sei aber immer noch viel Geld, findet die CDU. „Es ist ja auch unstrittig, dass der Platz an der Zeche aufgewertet werden muss. Jedoch nur im Gespräch mit den ehrenamtlichen Akteuren vor Ort“, so Schroth, „Letztendlich muss aber die Zeche durch eine entsprechende Sanierung zukunftssicher gemacht werden und nicht der Parkplatz. Die Zeche ist ein Aushängeschild für Barsinghausen und wir werben schon an der Autobahn damit.“
Das Dach sei an manchen Stellen undicht, erklärt Röth bei einem Rundgang durch den Zechensaal. Es gäbe Konzepte für eine Solarfolie auf dem Dach, für die keine Dachbalken verstärkt werden müssten. Ideen den Strom in einer Cloud zu speichern. Mit einer Infrarot-Heizung würde man auch keine Dämmung mehr benötigen, da die Menschen gewärmt werden und nicht die Luft. „Wir haben glücklicherweise mehr Einfahrten als zuvor“, so Röth, „Aber die mit Batterien betriebenen Züge und der Grubenlüfter brauchen viel Energie und das kostet.“ „Daher ist es unverständlich, dass die Verwaltung an den Bedürfnissen vorbeiplant“, kritisiert Schroth. Zeitnah sei wohl keine Lösung zu finden, erst müsse der neue Baudezernent seine Arbeit aufnehmen. „Es muss etwas passieren, sonst gehen in der Zeche die Lichter aus“, so stellvertretender Fraktionsvorsitzender Ulrich Nitschke.
Team der Zeche will das Museum multimedial umgestalten
Die Mitarbeiter der Zeche arbeiten derweil an vielen Ideen. Glücklicherweise habe sich das Team der Ehrenamtlichen stark vergrößern können und bestehe nun aus insgesamt 28 Mitgliedern, darunter 17 Grubenführer. Neben den energetischen Sanierungen wolle man auch das Bergwerksmuseum aufwerten. „Es ist ein schöner Startpunkt, um die Menschen aus ihrem Alltag in das Thema zu holen“, so Grubenführer Wilfried Klatt. Unter dem Gedanken „weniger ist mehr“ wollen die Verantwortlichen die Ausstellung themenbezogen immer wieder verändern. Neue Vitrinen – auch im Boden – sollen einen Mehrwert bieten. „Multimedial gäbe es auch viele Möglichkeiten, um die Zeche zu präsentieren“, so Klatt, „Manche Menschen haben Angst einzufahren, aber wenn sie per Video ihre Familie dort sehen könnten, wäre das gesamte Angebot aufgewertet und bietet noch weitere Möglichkeiten.“