Kirchdorf.
Gähnende Leere auf dem Pausenhof der Astrid-Lindgren-Schule: statt Sandkasten und großem Beet erwartete die Kinder am ersten Schultag eine Betonwüste. Lediglich ein Blumenkübel, den der Förderverein gespendet hat, und ein Mülleimer zieren jetzt noch die komplett betonierte und gepflasterte Fläche. Es gibt weder Sitzgelegenheiten, einen Sonnen- oder Regenschutz oder Spielgeräte. „Dass die alte Tischtennisplatte noch hier steht, haben wir nur dem Umstand zu verdanken, dass sie zu schwer zum Abtransport war“, berichtete Simone Berauer vom Förderverein der ALS. Auch Schulleiter Erik Dederding wurde völlig überrumpelt. „Mich hat niemand darüber informiert. Es ist schon traurig, dass hier nicht miteinander gesprochen wird“, sagte er. Als er gestern in der Gebäudewirtschaft nachfragte, sei ihm mitgeteilt worden, dass „Gefahr im Verzug“ bestanden habe. „Hier ist seit drei Jahren nichts gemacht worden und jetzt muss es so schnell gehen, dass nicht einmal die Schulleitung informiert werden kann? Das ist doch kein Umgang miteinander“, so Dederding. Dabei habe es Anfang des Jahres Gespräche mit der Gebäudewirtschaft über eine Neugestaltung gegeben. „Wir möchten uns ja gerne einbringen und haben auch schon Spenden gesammelt, aber es ist nicht die Aufgabe einer Schulleitung einen kompletten Schulhof zu überplanen“, betonte Dederding. Der Förderverein habe jedoch mehrere Ideen an die Verwaltung weitergereicht. „Diese wurden nach Monaten abgelehnt, weil die von uns eingeplanten Autoreifen nicht verwendet werden dürfen“, sagte Simone Berauer. Jetzt gebe es eine Kooperation mit einer Berufsbildenden Schule für die Herstellung einer Sitzbank. „Die reicht natürlich nicht für die fast 150 Kinder“, so Berauer. Die sind traurig und haben ihrer Enttäuschung auf Bildern und Plakaten Luft gemacht. Diese werden sie Bürgermeister Marc Lahmann übergeben, in der Hoffnung, dass ihr Pausenhof bald wieder zum Spielen einlädt.
Eine CON-Anfrage bei der Gebäudewirtschaft, dem Fachbereich Schule und dem Bürgermeister wie der Schulhof gestaltet werden soll und in welchem Zeitrahmen die Arbeiten erfolgen werden, ist bisher unbeantwortet geblieben.