Wennigsen. Am Dienstag fand die letzte Parade beim Historischen Freischießen in Wennigsen statt. Traditionsgemäß verlief der „Dölmsche Dienstag“ lockerer und mit viel Humor – was bei den Zuschauern gut ankam. Außerdem wurde nach sechs Jahren ein neuer Volkskönig ernannt. Die Schützengesellschaft zog eine positive Bilanz nach der langen Pause, wenn es auch einen Kritikpunkt gibt.
Mit Schnullern, Babybäuchen, bunten Mützen, Laserschwertern und mehr traten die Offiziere, Garden und Landsturm am Dienstag zur letzten Parade an. Traditionsgemäß wurde die Parade am Dienstag mit viel Humor abgehalten. Etwas verspätet startete die Parade gegen 17.30 Uhr und staute sich dann im Lazarett, wo es frische Getränke und Verpflegung gab. Nach dem Ende der Parade auf der Wiese, wurde die Zielscheibe für das Volkskönigschießen auf den Schießstand gebracht.
„Ich kann dich nicht hören Majörchen“
Gegen 20.45 Uhr traf sich die Schützengesellschaft erneut auf der Paradewiese, zum Abschwenken. Hier zeigten sich alle von ihrer humorvollen Seite, was für Begeisterung bei den Zuschauern sorgte. Die „Majörchen“, wie sie sich gegenseitig nannten, Lars Hagedorn und Sven Rump versuchten über das weite Feld Garden und Landsturm zu koordinieren. Zur Abnahme des Bataillons „galoppierten“ die Offiziere dann unter Gelächter und Applaus ohne Pferde über die Wiese. Anschließend kamen alle Garden und der Landsturm zum Tanz in der Mitte der Wiese zusammen.
Nach 6 Jahren gibt es einen neuen Volkskönig
Dann wurde die Volkskönigscheibe vom Schießstand geholt und der neue Volkskönig bei der Proklamation im Festzelt bekannt gegeben. Über 20 Teilnehmer hatten auf die Scheibe geschossen. Am Ende konnte sich Uwe Bullerdiek aus der Bataillonskapelle mit 35 Ring durchsetzen. Er löst damit nach sechs Jahren Winfried Gehrke als Volkskönig ab. Unter großem Applaus wurde Bullerdiek die Königskette umgehängt. Er freute sich über die große Überraschung: „Ich habe nicht damit gerechnet, bin nun aber stolz, dass der Volkskönig mal wieder aus der Bataillonskapelle kommt.“ Die Scheibe wird am Mittwochmorgen am Haus des neuen Volkskönig angebracht.
Durchweg gelungener Neustart – mit einem Kritikpunkt
Der Verein zum Historischen Freischießen zeigt sich mehr als zufrieden mit dem Freischießen 2023. Bis zuletzt gab es die Sorge, dass die Pause zu lang war und die Bevölkerung nicht mehr zu begeistern sei. „Die Zuschauer waren der Wahnsinn“, freut sich Dirk Niemann, Kriegsminister beim Freischießen und Geschäftsführer des Vereins. Manfred Nolte, neuer König: „Die Beteiligung war super, gerade beim Fahnenschwenken. Das Freischießen soll ein großes Miteinander sein und die Zuschauer haben super mitgemacht.“ Auch der bisherige König, Jürgen Stegen, zeigte sich absolut zufrieden: „Wir haben großen Zuspruch aus der Bevölkerung erhalten und ich freue mich über den Zuwachs an Mitgliedern bei der Garde Grün.“ Für den Major Lars Hagedorn war der Neustart nach der langen Pause ebenfalls ein Erfolg: „Ich bin stolz auf die Moral der Gardisten. Sie haben alles umgesetzt, um was ich sie bei der Generalprobe am Freitag gebeten habe. Wir haben ein tolles und friedliches Fest abgeliefert.“ Auch die Wennigser Polizei bestätigte, dass das ganze Fest traditionsgemäß friedlich verlaufen ist. Nur einen Kritikpunkt hat Hagedorn anzumerken. So seien manche Zuschauer Beratungsresistenz gewesen, wenn um Platz für Pferde und Kutschen gebeten wurde.
Am Mittwoch erfolgt noch das Anbringen der Volkskönigscheibe. Außerdem trifft sich die Schützengesellschaft zum „Schinkenkloppen“, um Verstöße zu ahnden, die auf dem Fest begangen wurden.