Barsinghausen. Für die Bäderlandschaft in Barsinghausen plant die SPD-Ratsfraktion einen großen Wurf und fordert den Neubau eines Hallenbades. Dieser Neubau mit geschätzten Investitionskosten von netto rund 20 Millionen Euro soll in den nächsten Jahren das reparaturanfällige Deisterbad sowie das ebenso sanierungsbedürftige Lehrschwimmbecken (LSB) in der Adolf-Grimme-Schule ersetzen. Bestehen bleibt nach den Wünschen der Sozialdemokraten das Freibad Goltern. Um den Badebetrieb in Goltern aufrecht erhalten und die Infrastruktur weiter verbessern zu können, rechnet die SPD mit Sanierungskosten von brutto rund 9,7 Millionen Euro - "mehrstufig über mehrere Jahre gestreckt", erläutert der Fraktionsvorsitzende Peter Messing.
Nachdem Sanierungsgutachten für alle drei Barsingäuser Bestandsbäder vorliegen, schrecken die Sozialdemokraten vor weiteren Investitionen in das 52 Jahre alte Deisterbad und in das 1962 errichtete Lehrschwimmbecken zurück. Die Gutachten zeigen laut Messing einen Sanierungsbedarf "von mindestens 25 Millionen Euro" auf. Zudem bestehe die Gefahr weiterer Probleme und Kosten, die derzeit noch nicht absehbar seien. Eine Machbarkeitsstudie habe nun die Sanierungen einem Neubau gegenübergestellt. Mit dem Ergebnis: Der Gutachter präferiert den Neubau eines kombinierten Hallen- und Freibades.
Entschieden hat sich die SPD-Fraktion laut Ratsherr Andreas Lorch für einen Neubau als Sport- und Familienbad. Der künftige Standort solle Erweiterungsmöglichkeiten für eine Freibad-Option als Ergänzung auf dem Gelände enthalten. Für das neue Hallenbad hat die SPD bereits konkrete Vorstellungen - zum Beispiel sechs wettkampffähige 25-Meter-Bahnen, ein angedocktes Sprungbecken, einen getrennten Nichtschwimmer- und Lehrschwimmbereich, einen Familienbereich sowie die Möglichkeit einer Großrutsche als weitere Attraktion.
Die Stadtverwaltung wird in einem Fraktionsantrag für die politischen Gremien beauftragt, mögliche Standorte für einen Neubau sowie die Varianten für Planung, Umsetzung und Betrieb eines neuen Hallenbades zu prüfen. "Ob Stadt, Stadtwerke oder eine Bädergesellschaft, das bleibt bis zum Ergebnis der Prüfung abzuwarten", betont Peter Messing.
Während ein Neubau das "Aus" für das Deisterbad und das Lehrschwimmbecken bedeuten würde, soll das Freibad Goltern trotz eines ebenfalls erheblichen Sanierungsbedarfes erhalten bleiben. "Mit dem Bad sind viele Emotionen verbunden. Es ist wichtig nicht nur für Goltern, sondern auch für die ganze Umgebung. Außerdem sehen wir das große ehrenamtliche Engagement für das Freibad in Goltern", betont Susanne Lorch, Co-Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Barsinghausen. Der Sanierungsbedarf von geschätzten 9,7 Millionen für eine Komplett-Erneuerung könne jedoch nur sukzessive über mehrere Jahre hinweg nach einer Prioritätenliste gestemmt werde. Zunächst gehe es jetzt darum, die Wasserqualität und somit den Badebetrieb zu sichern.
Mit ihrem Antrag will die SPD-Fraktion nun eine Grundsatzentscheidung über die Zukunft der Bäderlandschaft in Barsinghausen herbeiführen. Zunächst befasst sich der Schul-, Sport- und Kulturausschuss am 18. März mit dem Antrag. Der Rat könnte in seiner Sitzung am 3. April entscheiden. "Wir wollen mit unserem Antrag einen Stein ins Wasser werfen für ein attraktives Sport- und Freizeitbad. Dafür hoffen wir auf breite Zustimmung", macht Peter Messing deutlich.