Barsinghausen. Nach der Abdichtung des Beckenkopfes werden Fliesen verlegt, die Rutsche wieder aufgebaut und Baugerüste abgebaut – es geht weiter voran im Deisterbad. Seit über einem Jahr ist das Deisterbad nun geschlossen und alle Beteiligten atmen auf und hoffen weiterhin, dass das Bad bald wieder eröffnet werden kann. Sind damit alle Sorgen vom Tisch?
Im Deisterbad geht es weiter voran, darüber konnten nun der Betreiber, die Stadtwerke Barsinghausen und das Deisterbad-Team, berichten. Shteryo Shterev, Geschäftsführer der Stadtwerke Barsinghausen, gab gemeinsam mit Schwimmmeister Ingo Korczowski einen aktuellen Einblick in die Bauarbeiten.
Schritt für Schritt zum Ziel
„Wir schauen fröhlich und zufrieden nach vorne“, erklärte Shterev im Gespräch. „Es stehen im März noch einige Schritte an, doch wir sind auf der Zielgeraden.“ Dank der schnellen Arbeit der Bauarbeiter konnte sogar eine Woche gutgemacht werden. „Die Fliesenarbeiten sind fast abgeschlossen, das Gerüst im Becken wird abgebaut, und eine Spezialfirma wird noch Restarbeiten durchführen“, so Korczowski. Wenn dann die Fugen und die Dehnungsfugen gemacht wurden, soll am 19. März die Abnahme der Fliesenarbeiten erfolgen.
Dann wird es aber noch einmal spannend, denn dann wird das Becken Schritt für Schritt mit Wasser gefüllt. „Der Druck auf das Becken ist bei den Wassermengen enorm, weshalb dies schrittweise erfolgen muss“, erklärt Shterev das Vorgehen. „Dafür haben wir genaue Vorgaben, um den Beckenkopf nicht zu überlasten.“ Auch die Badtechnik muss dann wieder in Betrieb genommen werden und läuft nach einem Jahr hoffentlich noch. „Wir haben gute Techniker, die mögliche Probleme schnell in den Griff kriegen würden“, ist der Schwimmmeister zuversichtlich.
Wann wird das Bad wieder geöffnet?
Wichtig werden die bereits gesetzten Termine mit dem Gesundheitsamt. Das Amt wird Wasserproben nehmen und die Chloranlage abnehmen. „Diese Schritte können wir nicht beeinflussen, genauso wie daraus entstehende Verzögerungen“, erklärt Korczowski weiter. „Daher können wir noch kein genaues Datum für eine Eröffnung nennen.“ „Wir streben aber weiterhin die erste Aprilwoche an“, ergänzte Shterev. „Das ist unser Wunsch und Wille.“ Der genaue Termin soll dann rechtzeitig bekannt gegeben werden.
Einschränkungen in der Anfangszeit
Aufgrund der langen Zeit, in der das Deisterbad geschlossen war, haben sich einige Mitarbeiter neu orientiert. In der Halle fehlen daher einige Mitarbeiter mit ihren Arbeitsstunden. „Wir werden mit moderaten Einschränkungen starten müssen, bis unser Team wieder komplett ist“, gab der Schwimmmeister zu bedenken. So wird es wohl an den Wochenenden etwas kürzere Öffnungszeiten geben. Unklar ist derzeit auch noch, welches Kursangebot zu Beginn möglich sein wird. „Wichtig ist, dass der Schulsport und die Vereine schnell wieder ins Wasser kommen. Dies wird kein Problem sein, da zu diesen Zeiten kein Fachpersonal anwesend sein muss“, sagte Korczowski. Für Shterev ist wichtig, dass das Bad erst einmal wieder in den Normalbetrieb kommt.
Es gibt einen neuen Pächter für das Bistro
Glücklich zeigen sich die Verantwortlichen auch über den neuen Pächter für das Bistro. Eine Barsinghäuser Familie wird den Betrieb übernehmen. Neue Geräte sind bereits angeschafft und das neue Team ist mit viel Mut und Motivation dabei. Das Bistro soll ‚H2O-Lokal‘ heißen.
Zur Eröffnung ist eine sehr kleine Feier geplant. „Nach der langen Schließung ist uns eine große Feier nicht so wichtig, wir wollen einfach wieder Gäste im Bad sehen: Ehrenamtliche, Lehrer, Schüler und die normalen Badegäste“, freut sich der Schwimmmeister. „Das ist uns wichtiger als jede Party.“
Was bringt die Zukunft?
Eine Garantie, dass nach den Reparaturen alles hält, gibt es nicht. Auch dass das über 50 Jahre alte Deisterbad an anderer Stelle noch Probleme bekommen könnte, ist nicht vom Tisch. „Die Arbeiter waren aber so gründlich, dass wir erst einmal mit keinen Problemen am Beckenkopf rechnen“, blickt Shterev positiv nach vorne. Auch an der Diskussion über einen Neubau eines Hallenbades möchten sich die Betreiber zu diesem Zeitpunkt nicht beteiligen. „Das ist ein Thema, das auf politischer Ebene geführt werden muss. Wir wollen das Deisterbad einfach wieder in Betrieb sehen.“
Zu den positiven Aussichten passen dann auch die weiteren Ideen, die teils vom Sportring oder den Schulen in die Diskussion eingebracht wurden. So könnte es einen Tag der offenen Tür geben, damit das Deisterbad nach der Eröffnung wieder in das Gedächtnis der Menschen kommt. Auch ein 24-Stunden-Schwimmen könnte dafür sorgen, dass die Bürger wieder auf das Deisterbad aufmerksam werden.