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Zu Tode geprügelt - "Mir wurde mein Bruder, Aufpasser und bester Freund genommen"

Region / Laatzen.

Wegen Todschlags steht ein 28-Jähriger vor Gericht. Er soll als Radfahrer einen Fußgänger totgeprügelt haben - jetzt muss sich der 28-Jährige wegen Totschlags vor Gericht verantworten. In einer schriftlichen Erklärung räumte der Angeklagte die Schläge am Dienstag ein. Er bestätigte vor dem Landgericht Hannover, Erfahrung im Kickboxen zu haben: „Dass man damit jemanden umbringen könnte, hätte ich nicht gedacht“, sagte der 28-Jährige auf Nachfrage des Richters. Er schäme sich und bereue zutiefst, was er getan habe. Dies erklärte er mit einer Drogensucht und privaten Problemen.

Laut Anklage soll der Radfahrer im Oktober 2018 einen 40 Jahre alten Fußgänger attackiert haben, nachdem dieser plötzlich auf die Straße gelaufen war. Daraus habe sich erst ein Streit und dann eine Rangelei entwickelt. Der Angeklagte soll den 40-Jährigen drei Mal mit der Faust gegen den Kopf geschlagen haben, drei Tage später starb der Mann an seinen Verletzungen.

Update 9.49 Uhr:

In der Vernehmung des zweiten Zeugens gab dieser an, dass der Fußgänger den Weg des Radfahrers schnitt. Der Radfahrer bat ihn aus dem Weg zu gehen. Der Fußgänger soll jedoch mit Nein geantwortet und gegen das Vorderrad getreten haben. Der Streit sei dort zunächst verbal ausgetragen worden sein. "Ich verstehe nicht, warum der Fußgänger nicht einfach aus dem Weg gegangen ist. Es sah so aus, als wäre er auf Streit aus", erklärte der Zeuge vor dem Landgericht. Wer zum ersten Schlag ausgeholt hat, konnte der Zeuge nicht mehr sagen. "Aber ich habe gesehen, wie der Fußgänger mehrmals zugeschlagen hat, daraufhin bin ich und ein anderer Mann dazwischen gegangen. Ich dachte eigentlichm dass sich die Sache damit geklärt hatte, aber der Fußgänger schlug einfach wieder zu."

Update 10.18 Uhr:

Von der Tat gibt es ein Video. Dieses zeigt, wie der Fußgänger auf den Angeklagten einschlägt. der 28-Jährige wehrt sich jedoch nicht.

Update 11.10 Uhr:

Der dritte Zeuge ist an der Reihe. Dieser erklärte, dass er gemeinsam mit dem Angeklagten beim Thaiboxen war. "Wir sind dadurch keine Profiboxer geworden. Das war eine Amateurgruppe. Wir haben keine speiziellen Kampfstrategien gelernt und waren auch nur ein Jahr lang Mitglieder." Auf Frage des Richters, ob der Angeklagte private Probleme hat, erklärte der Zeuge, dass die Frau des Totschlägers eine Frühgeburt hatte und das Kind sehr krank ist. Zum Drogenkonsum konnte er keine genauen Angaben machen.

Update 11.21 Uhr:

Der letzte Zeuge für heute ist der Bruder des Opfers. Er hat seine Aussagen auf Papier festgehlaten, die er dem Gericht vorliest. Darin beschreibt er die enge Bieziehung, die er zu seinem Bruder hatte. "Mit dem Tod meines Bruders ist auch ein großer Teil von mir gestorben. Der Gedankek dass meine Kinder ihren Onkel nicht kennenlernen werden, ist kaum vorstellbar. Mir wurde einfach so mein Bruder, Aufpasser und bester Freund auf brutalste Weise weggenommen. Das ist nicht fair."