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Zecken-Check in Deutschlands Biergärten

Region.

Die Deutschen lieben ihr Bier: Um die 102 Liter trinkt jeder Bundesbürger im Durchschnitt pro Jahr. Nicht verwunderlich also, dass Biergärten sich besonders in der warmen Jahreszeit landauf, landab großer Beliebtheit erfreuen. Heute gibt es einen ganz speziellen Grund für einen Besuch im Biergarten: Den Internationalen Tag des Bieres. Doch Vorsicht vor ungeladenen Gästen, denn: Auch Zecken mögen Biergärten.

Oft liegen die Gaststätten im Grünen, umgeben von hohen Gräsern und Büschen. Hier sitzen Zecken besonders gern. Menschen streifen sie in der Regel unbemerkt beim Vorbeigehen ab. Doch anders als häufig angenommen machen die kleinen Spinnentiere dabei weder vor den nördlichen Bundesländern noch vor Großstädten halt. Jeder, der sich in der Natur aufhält, sollte an Vorsorgemaßnahmen denken - unabhängig davon, ob man sein kühles Bier im norddeutschen Großstadtdschungel oder im süddeutschen Kleinstadtidyll genießt.

Zecken können Krankheitserreger übertragen

Ein Zeckenstich an sich ist zwar nicht gefährlich, jedoch können beim Stechen gefährliche Krankheitserreger wie Borreliose-Bakterien und das Frühsommer-Meningoenzephalitis-(FSME-)Virus übertragen werden. "Da ein Zeckenstich jeden treffen kann, der sich draußen aufhält, sei es im Biergarten, aber auch im Stadtpark, auf dem Spielplatz oder im eigenen Garten, ist Zeckenvorsorge besonders wichtig", weiß Dr. Dobler und ergänzt: "Hierzu gehören das Tragen langer, heller Kleidung, die Benutzung von insektenabweisenden Sprays und das Absuchen des Körpers auf Zecken nach jedem Aufenthalt in der Natur. Gegen eine FSME-Infektion kann man sich durch Impfen schützen. Gegen Borreliose gibt es hingegen noch keine Schutzimpfung."

Das FSME-Virus breitet sich in Deutschland immer weiter nach Norden aus. Seit 2019 gibt es mit dem Emsland in Niedersachsen sogar das erste sogenannte FSME-Risikogebiet in Norddeutschland. Aktuell zählt das Robert Koch-Institut (RKI) insgesamt 161 FSME-Risikogebiete. Vor allem in Süddeutschland, Sachsen, Südhessen und Thüringen besteht ein Risiko für eine FSME-Infektion. Zudem gibt es einzelne FSME-Risikogebiete in Mittelhessen, im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Aber auch außerhalb von FSME-Risikogebieten können Zecken das FSME-Virus aufweisen und bei einem Stich auf den Menschen übertragen. Die Krankheit kann bei schwerwiegenden Verläufen die Hirnhaut und das zentrale Nervensystem angreifen und schwere Langzeitfolgen wie Bewusstseins-, Sprach- und Schluckstörungen verursachen.