Anzeige
Anzeige
Anzeige

Wohin geht die Reise für die Bauern?

Landvolkpräsident Schulte to Brinke. Foto: Landvolk.

Region.

"Landwirte vermissen in der Politik klare und verlässliche Aussagen," das sagte der Niedersächsische Landvolkpräsident zum Jahresauftakt im Interview mit der landwirtschaftlichen Fachzeitung „Land & Forst“.   Albert Schulte to Brinke bezog damit sich auf das Agrargespräch, zu dem Bundeskanzlerin Angela Merkel Anfang Dezember eingeladen hatte.

Derzeit sei leider weder für den Verband noch für den einzelnen Landwirt eindeutig erkennbar, wohin die Reise gehe. „Man sieht aber, dass die Sorgen der Landwirte in der Politik angekommen sind“, sah der Landvolkpräsident einen positiven Effekt der Zusammenkunft. Die Demonstrationen, die von der Bewegung „Land schafft Verbindung“ auf den Weg gebracht worden seien, bewegten nun auch die Politik. „Jetzt kommt es darauf an, was daraus gemacht wird“, sagte Schulte to Brinke der Zeitung und fügte an: „Wir brauchen Perspektiven für die Zukunft, denn uns fehlt momentan Verlässlichkeit“. Die Bäuerinnen und Bauern und insbesondere die jungen Landwirte auf den Höfen müssten auf verbindliche Aussichten vertrauen können, „damit wir wissen, wie unsere Tierhaltung in zehn oder 20 Jahren aussehen soll“.

Für den Verband und seine rund 70.000 Mitglieder wünscht sich der Landvolkpräsident Entscheidungen, die Bestand haben und für die Betriebe wirtschaftlich tragbar sind. Die Betriebe müssten dort abholt werden, wo sie derzeit sind. „Es ergibt keinen Sinn, völlig losgelöst von der derzeitigen Situation zu diskutieren. Wir müssen schauen, dass die Betriebe das, was gefordert wird, auch leisten können“, drängte Schulte to Brinke zu einer realistischen Gesprächsbasis.

Außerdem wünsche er sich endlich Lösungen für Themen, über die schon viel zu lange diskutiert werde. Er bezog sich dabei auf die Herausforderungen in der Schweinehaltung, bei denen es zu den offenen Fragen noch immer keine Antworten gibt, weil die Politik nicht entscheide. Als erstes müsse in diesem Jahr das Thema Ferkelkastration geklärt werden. Hier werde ebenso dringend eine Aussage benötigt wie zu der Frage der Kastenstände im Abferkelbereich. „Wir brauchen klare Entscheidungen, damit wir wissen, wie wir in Zukunft wirtschaften können“, sagte der Landvolkpräsident.

Was Bäuerinnen und Bauern zusätzlich mürbe mache, sei die Tatsache, dass nicht gewürdigt werde, was sie bereits in den vergangenen Jahren positiv geändert haben. Schulte to Brinke führte als Beispiel sinkende Tierzahlen an sowie 70.000 t Stickstoff, die in Niedersachsen eingespart wurden. „Daran sieht man, dass sich die Bauern bewegen, und zwar in die richtige Richtung“, bekräftigte der Landvolkpräsident. Das Interview im Wortlaut lesen Sie unter www.landundforst.de.