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Wildhagen: "Wennigser Bürger haben kein Vertrauen mehr in die Verwaltung"

Ernst Wildhagen

Wennigsen / Barsinghausen.

Ernst Wildhagen, 1. Vorsitzender des Tierschutzvereins Barsinghausen, erhebt schwere Vorwürfe gegen die Wennigser Gemeindeverwaltung. Bürger würden beim Thema Tierschutz "abgewimmelt", das von der Gemeinde in Eigenregie ausgeübte Verfahren mit Fundtieren sei "völlig inakzeptabel". Die Politik solle sich nach einem aktuellen Vorfall nun dem Thema annehmen. Die Wennigser Bürger hätten "kein Vertrauen mehr in die Verwaltung".

Der konrekte Fall laut Tierschutzvereins-Chef Ernst Wildhagen im Wortlaut: "Am Wochenende ruft eine Bürgerin aus Wennigsen bei der 24-Stunden-Hotline des Tierschutzverein Barsinghausen an, um einen entlaufenen Hund zu melden. Da wir auf ausdrückliche Weisung der Verwaltung in Wennigsen in solchen Fällen nicht mehr helfen dürfen, verweisen wir die verwunderte Anruferin an die Notrufnummer 112. Ach dies entspricht der von der Verwaltung vorgegebenen Verfahrensweise. Als die Bürgerin dann den Notruf wählt, ist der Mitarbeiter der Rettungsleitstelle - völlig zu recht - sehr ungehalten, weil diese Nummer nur für echte Notfälle und lebensbedrohliche Situationen genutzt werden sollte, und nicht für Verwaltungsvorgänge, nur weil das zuständige Ordnungsamt keine eigene Regelung für die Erreichbarkeit außerhalb der Öffnungszeiten getroffen hat."

Der Tierschutzverein habe Bürgermeister Christoph Meineke "schon mehrfach gebeten, diese völlig inakzeptabele Praxis zu ändern". Bislang nach eigenen Angaben ohne Antwort. "Wir bitten darum auf diesem Wege die politischen Gremien, sich der Sache anzunehmen und die Verwaltung aufzufordern, ein geordnetes Verfahren zur Meldung und zum Umgang mit Fundtieren allgemein zu erarbeiten", ruft Wildhagen auf.

Nach Ansicht des Tierschutzvereins Barsinghausen hat die Gemeinde Wennigsen "kein geregeltes Verfahren zum Umgang mit Fundtieren". Der Vertrag mit dem Tierschutzverein Barsinghausen wurde - nach Meinung des Vereins - "aus Kostengründen gekündigt". Seitdem versuche die Verwaltung, das Thema in Eigenregie zu managen. "Wiederholt hat der Tierschutzverein darauf hingewiesen, dass diese Praxis völlig unzulänglich ist. Meldungen über Fundtiere wird nur selten und nur widerwillig nachgegangen. Besorgte Bürger, die in der Verwaltung anrufen, werden mit dem Hinweis, ´die Katze ist vermutlich nur auf Freigang´ abgewimmelt und wenn mal ein Fundtier aufgenommen werden muss, wird die Hilfsbereitschaft privater Tierschützer ausgenutzt (die die Tiere dann aufnehmen), um Kosten zu sparen", kritisiert der Vereinsboss. 

Und dann werte die Verwaltung es als Erfolg, wenn sie in den zuständigen politischen Gremien verkünde, dass sie nach ihren "offiziellen Zahlen" nur sehr wenige Fundtiere verzeichnet: "Kein Wunder, wenn die Dunkelziffer nicht berücksichtigt wird und die Wennigser Bürger kein Vertrauen mehr in die Verwaltung haben und sich gleich an den Tierschutzverein wenden", so Wildhagen.