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Volkskrankheit Burnout

Symbolbild: Pixabay

Region.

Psychische Erkrankungen wie Burnout entwickeln sich mehr und mehr zu Volkskrankheiten. Zwei Drittel der Deutschen halten die steigenden Burnout-Fälle für ein echtes Alarmsignal. Die Hälfte der Bundesbürger hatte selbst schon einen Burnout, das Gefühl kurz davor zu stehen oder kennt die Symptome aus eigener Erfahrung. Dementsprechend wichtig ist es, bei psychischen Problemen einen Psychiater aufzusuchen. Allerdings denken 15 Prozent der Deutschen noch immer, dass sie für einen Besuch beim "Psycho-Doc" abgestempelt würden.

In Deutschland sind jüngere Menschen öfter von Burnout geplagt als Ältere, das gilt insbesondere für 35- bis 49-Jährige. Also die Altersgruppe, die am häufigsten Kinder und Beruf unter einen Hut bringen muss. 15 Prozent von ihnen gibt an, schon einen Burnout gehabt zu haben. Weitere 14 Prozent sagen, sie fühlen sich oft als stünden sie kurz davor und 26 Prozent hatten schon das Gefühl von Burnout-Symptomen. Außerdem sind Frauen in Deutschland tendenziell eher gefährdet als Männer, gehen gleichzeitig aber auch offener mit psychischen Problemen um. Sie halten die steigenden Burnout-Zahlen öfter für ein ernstes Alarmsignal (70 zu 63 Prozent) und sagen öfter, dass sie sich für einen Besuch beim Psychiater nicht schämen müssen (53 zu 43 Prozent). Insgesamt 19 Prozent, also immerhin jeder Fünfte war schon einmal bei einem Psychiater. Gleichzeitig sagen die Deutschen aber auch, dass sie für einen Besuch beim "Psycho-Doc" abgestempelt werden würden. Beim genaueren Blick auf Deutschland zeigt sich, dass Geschiedene (25 Prozent) und Singles (23 Prozent) viel häufiger als Verheiratete (15 Prozent) zum Psychologen gehen.

Das gilt auch für Geringverdiener. 30 Prozent der Menschen mit einem Nettoeinkommen von unter 1.500 Euro waren bereits beim "Psycho-Doc". Viele der Befragten halten die steigenden psychischen Krankheitsfälle auch für ein Problem der modernen Arbeitswelt. Besonders werden Arbeitgeber in der Pflicht zur Gesundheitsprävention gesehen. 40 Prozent fordern Workshops zur Burnout-Prävention und 55 Prozent möchten Überstunden fair ausgeglichen haben, um Stress zu verhindern.