Region. Der Regionswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2024 ist am Mittwochabend mit der Siegerehrung im Siegerort feierlich zu Ende gegangen. Jens Palandt, Dezernent für Umwelt, Klima, Planung und Bauen der Region Hannover, überreichte die Preise für die ersten drei Plätze an Höver (Sehnde), Mesmerode (Wunstorf) und Bevensen (Neustadt a. Rbge.)..
Der erste Platz und die mit 5.000 Euro höchste Prämie gingen an Höver. „Wir haben mit Herz und Leidenschaft gewonnen. Der Wettbewerb hat großes ehrenamtliches Engagement bei uns im Ort ausgelöst“, sagte Hövers Ortsbürgermeisterin Elisabeth Schärling. Und: „Es sind großartige Ideen für die Zukunft unseres Ortes entstanden. Vor allem die digitale Plattform hoever-digital.de – dort können die Menschen zukünftig zum Beispiel Informationen finden oder Nachbarschaftshilfe suchen und anbieten.“
Mesmerode sicherte sich den zweiten Platz und damit ein Preisgeld von 4.000 Euro. Gemeinsam mit Höver vertritt die Ortschaft die Region Hannover im kommenden Jahr außerdem beim Landeswettbewerb mit den Siegerdörfern aus ganz Niedersachsen.
Bevensen durfte sich doppelt freuen: Die Ortschaft aus Neustadt am Rübenberge sicherte sich den mit 3.000 Euro dotierten dritten Platz und einen Sonderpreis von 500 Euro zum Schwerpunktthema „Chancen der Digitalisierung“.
Eine Besonderheit in dieser Wettbewerbsrunde: Nach Entscheidung der Jury wurden auch die weiteren teilnehmenden Dörfer Bolzum (Sehnde), Harenberg (Seelze) und Nöpke (Neustadt a. Rbge.) für ihre vorbildlichen Beiträge mit jeweils 2.000 Euro prämiert.
„Die sechs Dörfer haben gezeigt, wie wichtig Gemeinschaft ist, um voranzukommen. Demographischer Wandel, Digitalisierung und Klimaschutz sind zentrale Herausforderungen der Zukunft, denen sich unsere Dörfer mit viel Einsatz und guten Ideen stellen“, sagte Jens Palandt.
Geschichte des Wettbewerbs:
Mit dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ehrt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft alle drei Jahre bürgerliches Engagement für eine lebenswerte Zukunft auf dem Land. Schirmherr ist der Bundespräsident. Der Wettbewerb will die teilnehmenden Ortschaften dazu anregen, die eigenen Stärken, Schwächen und Chancen zu analysieren und daraus ein ganzheitliches Konzept für die zukünftige Entwicklung zu erarbeiten.
Der erste „Dorf-Wettbewerb“ fand 1961 auf Bundesebene statt und hatte zum Ziel, die Abwanderung der Dorfbevölkerung insbesondere aufgrund des Strukturwandels in der Landwirtschaft zu verhindern. Im Laufe der Jahre kristallisierte sich immer mehr heraus, dass die Attraktivität und Beständigkeit eines Dorfes nicht nur durch gestalterische Elemente beeinflusst werden. Die Wettbewerbskriterien verlagerten sich in Richtung Dorferneuerung und integrierte Dorfentwicklung, sie wurden um die Punkte der Nachhaltigkeit und der künftigen Zielstellungen auf dieser Ebene (Dorf-Agenda) ergänzt. 1997 wurden die Wettbewerbskriterien und der Name des Wettbewerbs geändert: Aus „Unser Dorf soll schöner werden“ wurde „Unser Dorf hat Zukunft“. Teilnahmeberechtigt sind Ortschaften mit vorwiegend dörflichem Charakter und bis zu 3.000 Einwohner.