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Ukrainische Familie in Pattensen – Verwaltung wurde erst im Nachhinein informiert

Die ukrainische Familie in der Villa Mitmensch des BSK in Pattensen.

Pattensen. Seit dem 15. März ist die Familie Tyschenko in Pattensen. Der siebenköpfigen Familie, die zwei schwerstbehinderte Kinder hat, war die Flucht aus Mariupol geglückt. Nach einer viertägigen Flucht landeten sie in Pattensen, wo sie der BSK (Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter) aufnahm. Der gemeinnützige Verein musste eigenen Angaben nach seitdem die Kosten für die Unterbringung der Familie vorschießen. Die Verantwortlichen des Vereins fühlten sich von der Verwaltung alleingelassen. Diese hat nun auf eine Anfrage von Leine-on.de zur Situation Stellung bezogen:.

Stellungnahme der Stadt Pattensen:

„Die Unterbringung der ukrainischen Familien in der Villa Mitmensch ist erst nach der Unterbringung durch Herrn Maßmann bei der Stadt Pattensen bekannt geworden. Die Stadtverwaltung hat erst im Nachhinein von der Ankunft erfahren und konnte daher nicht vorbereitend tätig werden. Die Bearbeitung der Anträge ist folglich umgehend nach Bekanntwerden erfolgt und bereits abgeschlossen, was Herrn Maßmann auch mitgeteilt wurde. Die Unterlagen wurden aber bisher nicht abgeholt. Die Sozialabteilung der Stadt Pattensen benötigt darüber hinaus noch weitere Unterlagen, die angefordert wurden, um den Vorgang rechtssicher abschließen zu können. Wir rechnen mit einer baldigen Vorlage dieser Unterlagen. Für weitere durchzuführende Erfassungsmaßnahmen haben die Familien bereits einen Termin bei der Stadt Pattensen. Ein Parkausweis wird für die betreffenden Familienmitglieder ausgestellt, damit diese auch andere Hilfsangebote in Anspruch nehmen können. Sie sehen, dass im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten und rechtlichen Erfordernisse alles Erforderliche für die Familien unternommen wurde. (…) Die Stadt Pattensen hat aber den Anspruch allen Betroffenen gleichermaßen gerecht zu werden und tut dies mit der gebotenen Sorgfalt, dies ist Herrn Maßmann bekannt.“

 

In der Stadt Pattensen sind in der offiziellen Statistik seit Ende Februar rund 160 Personen aufgenommen worden. (Zum Vergleich: Dies entspricht einer normalen Aufnahmequote eines ganzen Kalenderjahres.). Die Anzahl der privaten Aufnahmen dürfte nach ersten vorsichtigen Schätzungen, zwei bis dreimal so hoch sein. Dies stellt alle Kommunen insbesondere in der Region Hannover vor enorme Herausforderungen, weil es keinen abschließenden Überblick über die tatsächliche Anzahl aufgenommener oder noch aufzunehmender Personen gibt. Diese Aufgabe wird in der Stadtverwaltung Pattensen derzeit ohne zusätzliches Personal wahrgenommen. Dank einer Umstrukturierung in der Stadtverwaltung, werden die Prozesse jetzt ein weiteres Mal angepasst. Vor diesem Hintergrund ist eine Mitteilung vor der Aufnahme eine enorme Hilfe bei der Bearbeitung der Fälle. Das Flüchtlingsnetzwerk, die Tafel und die Kleiderkammer Pattensen arbeiten eng und kooperativ mit der Verwaltung zusammen.

Die Verwaltung bittet darum, dass die vorhandenen Strukturen des Netzwerks genutzt werden und so sichergestellt wird, dass die Stadt möglichst früh Arbeitsabläufe auf die sich dynamisch verändernde Situation anpassen kann. Wohnraum kann an wohnraum(at)pattensen.de gemeldet werden. Das Netzwerk ist unter netzwerk(at)pattensen.de zu kontaktieren.