Region / Hameln.
Ein Zehnjähriger ist gestern Nachmittag beim Spielen auf einem Kesselwagenabstellgleis im Bereich der Hamelner Prinzenstraße gestorben. Laut Polizei hat der Junge an die Oberleitung gefasst.
Gegen 16.40 Uhr rief eine Zeugin über Notruf die Rettungsleitstelle, nachdem zwei Kinder ihr zugerufen hatten, dass ihr Freund verunglückt sei. Die 48-Jährige gab an, einen lauten Knall gehört und aus dem Fenster geguckt zu haben. Von dort aus habe sie die Kesselwagen und die beiden Kinder auf den Gleisen gesehen. Der Rettungsdienst der Feuerwehr Hameln, welcher kurze Zeit später am Unglücksort eintraf, konnte nur noch den Tod des zjährigen Jungen feststellen.
Über den Notfallmanager der Deutschen Bahn wurde zeitgleich mit der Alarmierung des Rettungsdienstes die Notabschaltung der Oberleitungen veranlasst. Da zunächst nicht klar war, in welchem Bereich sich der Unfall zugetragen hatte, wurde der Strom für den gesamten Bahnhofsbereich abgeschaltet. In der Zeit von 16.44 Uhr bis 17.07 Uhr lag der Bahnverkehr lahm. Nachdem klar war, dass sich der tödliche Unfall auf einem Kesselwagenabstellgleis ereignet hatte, wurde der Bahnverkehr wieder freigegeben.
Die beiden Jungen, die zuvor mit dem tödlich verunglückten Kind gespielt hatten, konnten nicht zum Unfallhergang befragt werden. Die 48-jährige Zeugin gab jedoch gegenüber den Polizeibeamten an, dass eines der Kinder ihr gesagt hatte, dass der zehnjährige Hamelner auf einem Kesselwagen gespielt hat. Er soll dabei gestolpert und sich an der Oberleitung festgehalten haben. Dabei habe er einen Stromschlag bekommen und sei vom Kesselwagen gestürzt. Anhand der Verletzungen des verstorbenen Kindes geht die Polizei davon aus, dass sich der Unfall so zugetragen hat.
Während der Unfallaufnahme erschienen die Eltern des verunglückten Jungen sowie weitere Familienangehörige am Unfallort. Auf Wunsch des Vaters wurde dieser zum Leichnam seines Sohnes gelassen. Eine Angehörige brach am Unglücksort zusammen, nachdem sie vom Tod des Jungen erfuhr. Sie musste vor Ort medizinisch versorgt werden.