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Tod eines 14-Jährigen: Schule setzt Krisenteams ein – Keine Anzeichen für Mobbing

Im Andachtsraum der Evangelischen IGS Wunstorf haben Schüler Teelichte zum Gedenken an ihren getöteten Mitschüler angezündet. Foto: Lothar Veit/Landeskirche Hannovers.

Wunstorf. Nach dem gewaltsamen Tod eines 14-jährigen Schülers aus Wunstorf hat die betroffene Schule am Dienstag zwei Krisenteams eingesetzt. Sie sollten die weiteren Schritte der Aufarbeitung an der Evangelischen IGS Wunstorf koordinieren, sagte die Oberlandeskirchenrätin und zuständige Schuldezernentin Kerstin Gäfgen-Track am Dienstag in Hannover dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Für alle Mitglieder der Schulgemeinschaft ist es eine enorme Herausforderung damit umzugehen, dass das Opfer wie auch der mutmaßliche Täter Schüler des achten Jahrgangs der Schule gewesen sind.“.

Der Leichnam des getöteten Schülers war in der vergangenen Woche nach einer groß angelegten Suche auf einem Brachgelände am Rande eines Dorfes bei Wunstorf gefunden worden. Der Junge war am Abend zuvor nicht von einer Verabredung mit einem Mitschüler zurückgekehrt und als vermisst gemeldet worden. Der Mitschüler gab zu, den Jungen getötet und seinen Leichnam versteckt zu haben. Er sitzt inzwischen wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft in der Jugendanstalt Hameln. Die Staatsanwaltschaft geht von einer vorsätzlichen Tat aus. Die Obduktion ergab „stumpfe Gewalteinwirkung“ als Todesursache.

„Den in den Medien erhobenen Vorwurf, dass der getötete Schüler gemobbt worden wäre, können wir nach dem, was wir im Moment wissen, nicht bestätigen“, betonte Gäfgen-Track. „Wir werden gleichwohl alles in unserer Kraft Stehende tun, um festzustellen, ob es möglicherweise auch schulische Hintergründe gibt.“ Dabei werde die Schule mit externen Fachleuten zusammenarbeiten.

Am Dienstag versandten die Schulleitung und die hannoversche Landeskirche als Trägerin der Ganztagsschule per Mail einen Brief an alle Schüler und Eltern. Darin heißt es, die Schule habe das Ziel, eine Balance zwischen Gesprächsangeboten und dem normalen Schulleben zu finden. In den beiden betroffenen achten Klassen soll der Schulalltag am Mittwoch nach den Zeugnisferien nicht mit normalem Unterricht beginnen. Lehrkräfte und Seelsorger wollten erst einmal klären, wie Unterricht unter diesen Bedingungen möglich sein könne.

Um das Geschehene aufzuarbeiten, will die Integrierte Gesamtschule psychologische und therapeutische Fachleute hinzuziehen. Neben Gesprächsangeboten sei auch in der Diskussion, die Schulsozialarbeit und medienpädagogische Angebote auszubauen oder mehr Angebote für Sport und Bewegung zu schaffen, sagte Gäfgen-Track. Geplant sind zudem spezielle Formate und Zeiten für Lehrkräfte. Die Aufarbeitung werde viel Zeit in Anspruch nehmen.