Region / Hannover.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden vier Bundespolizisten bei einem Einsatz im Hauptbahnhof angegriffen und verletzt. Ein Beamter ist derzeit noch dienstunfähig.
Nach einer verbalen Streitigkeit im Schnellimbiss wurden zwei Beamte zur Hilfe gerufen, um einen Platzverweis gegen drei Heranwachsende (18, 19, 20) durchsetzen. Zwei von ihnen wehrten sich massiv dagegen und griffen die Beamten an. Plötzlich riss ein bis dahin völlig Unbeteiligter (19) aus der gaffenden und pöbelnden Menschenansammlung heraus einen Beamten (53) von rücklings hinterlistig zu Boden. Als der Beamte sich wieder aufrichten wollte und bereits kniete, holte der Angreifer mit voller Wucht aus und trat dem Beamten mit dem Fuß unters Kinn. Der Beamte erlitt zum Glück nur leichte Verletzungen.
Zwei zufällig privat vorbeigehende LKA-Beamte halfen und überwältigten den flüchtenden Angreifer. Immer wieder versuchten die Tatbeteiligten, den Angreifer anschließend zu befreien. Dabei wurden sie durch einen schreienden und pfeifenden Mob von bis zu 50 Personen auch noch angefeuert, begafft und gefilmt. Weitere Verstärkung war nötig, um die Situation schließlich unter Kontrolle zu bringen. Alle Tatbeteiligten wurden vorläufig festgenommen und zur Wache gebracht. Zwei Heranwachsende (beide 19) verhielt sich äußerst aggressiv und leisteten dabei erheblichen Widerstand. Der aggressive Treter musste auf Weisung des Amtsarztes noch einige Stunden zur Beruhigung in der Gewahrsamszelle bleiben.
Von allen Beteiligten wurden Blutproben genommen, da der Verdacht auf Drogenkonsum bestand. Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, versuchter Gefangenenbefreiung und falscher Namensangabe wurden eingeleitet.