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Streik: OBI-Mitarbeiter fordern Bezahlung nach Tarif

Barsinghausen / Laatzen / Region.

Bezahlung weit unter Tarif, zu wenig Mitarbeiter, Überstunden und schlechte Stimmung – bei der Baumarkt-Kette OBI hängt der Haussegen deutlich schief. Seit Monaten setzten sich die Mitarbeiter für eine Bezahlung nach Tarif ein, doch die Arbeitgeber lehnen ab. Jetzt wurden mehrere OBI-Märkte bestreikt, darunter auch der Markt in Laatzen und erstmals der Barsinghäuser Markt. Wie Katja Hill, ver.di-Fachsekretärin im Handel, erklärte, verweigere Obi weiter die Aufnahme von Tarifverhandlungen. „Dabei sind die Gehälter im Einzelhandel selbst in tarifgebundenen Unternehmen nicht üppig. Wenn dann wie bei OBI noch 200 bis 500 Euro - je nach Markt und Mitarbeiter - jeden Monat fehlen, ist der Lebensunterhalt nur schwer zu bestreiten“ sagte sie.

„Die Auswirkungen bei der späteren Rente sind katastrophal, Altersarmut ist vorprogrammiert. Obi macht als Marktführer so Gewinne auf dem Rücken seiner Beschäftigten und zu Lasten der Allgemeinheit“, empörte sich Sandra Schmidt, Betriebsrätin bei OBI in Barsinghausen. Zudem stiegen Druck und Belastungen durch immer weitere Personalkürzungen. „Der Krankenstand, insbesondere durch psychische Belastung, ist sehr hoch“, so Schmidt.

Am heutigen Streik beteiligten sich die Beschäftigten der Märkte OBI Laatzen, Barsinghausen, Hannover-Linden, Garbsen, Neustadt am Rübenberge und Bückeburg. Auch in weiteren Städten im Bundesgebiet, insbesondere in Sachsen und Baden-Württemberg, haben OBI-Mitarbeiter die Arbeit niedergelegt.

Schon an den vorangegangenen Streiktagen in Mai und Juni gab es in den bestreikten OBI-Baumärkten zum Teil erhebliche Beeinträchtigungen im betrieblichen Ablauf. „Diesen Erfolg haben wir ausgebaut: nun haben wir mit Barsinghausen einen weiteren Markt in der OBI Hannover GmbH heute im Streik“, so Katja Hill. „Das zeigt, dass OBI den Bogen überspannt: die hohen Erwartungen an Einsatzbereitschaft und Flexibilität des Unternehmens an die Mitarbeiter stehen nicht im Verhältnis zur Vergütungsstruktur, von nicht gewährten Zuschlägen für Mehr- und Spätarbeit ganz zu schweigen“, so die Gewerkschafterin weiter.