Region.
Fast ein Dreivierteljahr hat es gedauert, bis Stefan Bartusch jetzt mit einem Festakt auch offiziell in seine Funktion als Chefarzt der Klinik für Psychiatrie Langenhagen eingeführt wurde. Einen Grund für diese Zeitdifferenz benannte Dr. Marcel Sieberer, Ärztlicher Direktor der KRH Psychiatrie, gleich zu Beginn seiner Begrüßungsrede. „Dr. Bartusch hat hier von Beginn an eigene Prioritäten gesetzt. Statt seiner eigenen Einführungsfeier war es ihm viel wichtiger, zunächst die Klinik in all ihren Facetten so rasch und so eingehend wie möglich kennenzulernen. Und so gestaltete sich die Terminfindung getreu dem Motto: Alles hat im Leben seine Zeit.“ Bartusch leitet seit April 2018 die Klinik für Psychiatrie und Psycho-therapie in Langenhagen mit ihren ca. 200 Betten und den dazugehörenden Institutsambulanzen sowie der Tagesklinik in der Königstraße in Hannover. Das Haus ist damit das Rückgrat der psychiatrischen Versorgung für den Norden der Region und große Teile der hannoverschen Innenstadt. Sieberer ging auch auf die ständigen Anpassungsnotwendigkeiten ein, auf die psychiatrische Kliniken und deren Chefärzte heute reagieren müssten. „Ich halte es für ein Gebot der Stunde, die Versorgung der Patienten nicht mehr in erster Linie vom Krankenbett her zu denken. Wir spüren bereits jetzt, wie sehr wir bei diesem Wandlungsprozess von der großen Erfahrung und vom reichen Wissensschatz von Dr. Bartusch profitieren.“ Seinen besonderen Dank richtete Sieberer noch an Stefan Brauer, der die KRH Psychiatrie Langenhagen für drei Monate übergangsweise mit viel Umsicht und Professionalität geleitet hatte. KRH Medizingeschäftsführer Dr. Matthias Bracht ging in seinem Grußwort auch auf den Zeitpunkt der Veranstaltung ein. Es ginge nicht unbedingt darum, wann etwas stattfinde, sondern dass es stattfinde. „Solche offiziellen Aufgabenübergaben sind wichtig“, so Bracht. „Chefärzte wie Sie, Dr. Bartusch, repräsentieren mit dem, was sie mit ihren Teams tagtäglich leisten, das Zentrale, was uns als Unternehmen ausmacht. Das wollen wir damit betonen.“ Leicht sei so eine Aufgabe sicher nicht zu bewältigen, so Bracht. Der Trend zur immer stärkeren Regulierung, die zunehmende Misstrauenskultur mit den Kosten-trägern und der Fachkräftemangel waren nur Stichworte, mit denen er die komplexen Rahmenbedingungen skizzierte. „Gerade angesichts dieser Schwierigkeiten sind Sie, Herr Dr. Bartusch, der Richtige, um Lösungen und Antworten zu finden und Patientenversorgung auch morgen auf einem sehr hohen Niveau sicherzustellen.“ Bartusch selber stimmte die Anwesenden in seiner Rede noch einmal nachdenklich. Er ging auf den Kern dessen ein, was Psychiatrie aus seiner Sicht ausmacht und wo sich der Blick der Behandler auch verändern sollte. „Wir arbeiten mit Menschen an ihrem zentralen Punkt, an ihrem Menschsein und ihrem Selbst-verständnis. Dazu gehören ihre Ängste und Nöte. Unser System ist dabei zu oft auf Defizite und Kategorien ausgerichtet. Das wird aber den Grundlagen unserer Arbeit nicht gerecht. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, den positiven Blick auf die Menschen, das Können und unsere unterstützende Arbeit zu wahren.“ Die ambulanten Behandlungsangebote müssten weiter ausgebaut werden, darin sieht Bartusch eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben. „Gerade im KRH-internen Zusammenspiel sehe ich hier viele Gestaltungsmöglichkeiten. Wir haben viele motivierte und hochkompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, erste Projekte befinden sich schon auf der Zielgeraden.“ Festredner der Einführungsveranstaltung war Dr. Wielant Machleidt, ehemaliger Lehrstuhlinhaber für Sozialpsychiatrie an der MHH und Lehrer vieler heute in der KRH Psychiatrie Beschäftigter. Sein Thema: Wem dient die Psychiatrie (heute)? Der fast philosophischen Frage ging Machleidt nach, indem er durch die Entwicklungsgeschichte der psychiatrischen Versorgung führte und auch auf die Geschichte des Standortes in Langenhagen einging, insbesondere auf die zurückliegenden 35 Jahre, die er selber miterlebt habe. „Die KRH Psychiatrien gehören zu den besten in ganz Niedersachsen, das darf ich in meinem Alter sagen“, so der Experte „Hier passt etwas. Ich bin überzeugt, dass das KRH mit Dr. Bartusch die richtige Wahl getroffen hat und ich glaube auch, dass er mit dem KRH die richtige Wahl getroffen hat.“