Region.
Meteorologen haben für die kommenden Tage hohe Temperaturen vorausgesagt. Sie belasten Menschen, Tiere und auch Pflanzen, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.
Ställe für Geflügel oder Schweine verfügen heute zumeist über eine elektronische Klimasteuerung, die Landwirte zudem online überwachen können. Damit sind sie bei Temperaturextremen auf der sicheren Seite und für Störungen und Ausfälle gewappnet. Zudem sorgen sie mit ausreichendem Wasserangebot in den Tränken oder zusätzlicher Belüftung für Abkühlung.
Weidetiere bevorzugen bei hohen Temperaturen einen schattigen Unterstand, Bäume oder, wie im Fall der Laufställe für Milchvieh, direkt den kühleren Stall. Hier sorgen die Tierhalter mit Ventilatoren oder auch einer erfrischenden Dusche für ein angenehmes Gebäudeklima. „Tierbeobachtung ist immer eine wichtige Aufgabe, aber an heißen Tagen kontrollieren wir noch einmal häufiger, ob sich die Tiere wohlfühlen und auch die Technik richtig funktioniert“, erklärt Hubertus Berges als Vorsitzender im Veredlungsausschuss des Landvolkes Niedersachsen.
Die Pflanzen auf den Feldern sind ebenfalls bei den angekündigt hohen Temperaturen exÂtremen Belastungen ausgesetzt. Die Verdunstungsrate steigt, die Böden sind ohnehin vielfach zu trocken, die Pflanzen reagieren mit Trockenschäden. Sollte die Hitze sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, dann geht dies auch zu Lasten des Ertrages. Getreide beispielsweise bildet Notreife, also kleinere Körner aus, die Kartoffeln reduzieren den Knollenansatz, die Rüben stellen sich „schlafend“ und lassen die Blätter hängen, der Mais rollt seine Blätter ein, um die Verdunstung zu reduzieren. Wo es möglich ist, gleichen Landwirte das Niederschlagsdefizit ein Stück weit durch Feldberegnung aus. Es müssen aber die erlaubten Wassermengen eingehalten und daher das Betriebsmittel Wasser möglichst schonend eingesetzt werden.
Nicht zuletzt sind auch die Landwirte selbst und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Feldarbeiten den hohen Temperaturen ausgesetzt. Die Zeit der intensivsten Sonneneinstrahlung von 10 bis 15 Uhr sollte gemieden werden, rät die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau. Sie verweist auf das Hautkrebsrisiko und empfiehlt Kopfbedeckung, Kleidung mit langen Ärmeln und Hosen sowie Creme mit einem hohen Lichtschutzfaktor von mindestens 30 oder eine Beschattung des Arbeitsplatzes im Freien als Schutz gegen zu intensive Sonneneinstrahlung. Schließlich sollte der Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen mit Getränken wie Wasser, Kräutertee oder Fruchtschorle ausgeglichen werden.