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Aufgrund der hohen Nachfrage verlängert die Polizeidirektion Hannover die Ausstellung "Freunde - Helfer - Straßenkämpfer: Die Polizei in der Weimarer Republik". Zu sehen sein wird sie nun bis Freitag, 05.04.2019, in der Alten Kantine der Polizeidirektion (Waterloostraße 9). Das Besondere: Während der Zusatzwoche wird das Beil des aus dem Fall des hannoveraner Serienmörders Fritz Haarmann zu sehen sein - einem herausragenden Kriminalfall der Weimarer Zeit. Und um ihn geht's auch in einer Führung und einem Vortrag.
"Wir freuen uns sehr über das große Interesse an der Ausstellung", sagt Polizeipräsident Volker Kluwe. Er hatte sich dafür eingesetzt, sie nicht nur in der Polizeidirektion zu zeigen, sondern die Ausstellung mit einer Führung zu verbinden und so das historische Gebäude für Bürgerinnen und Bürger zu öffnen und erlebbar zu machen.
Die Tour führt nicht nur zur "Alte Kantine", die bis zum Sommer 1919 als Reserve-Lazarett für verwundete Kriegsgefangene des Ersten Weltkriegs genutzt wurde, sondern unter anderem auch vorbei am Gedenkstein für Polizeiwachtmeister Walter Meidt, der 1929 bei einer Straßenschlacht in Hannover-Linden getötet wurde und hinein in das Gebäude des Polizeigewahrsams, in dem auch Fritz Haarmann einst einsaß. Der Serienmörder wird deshalb in der Zusatzwoche vom 1. April bis 5. April noch einmal in den Fokus rücken.
Seit Ausstellungsbeginn Anfang März haben bislang viele Hannoveraner das Angebot zum Besuch der Ausstellung und Teilnahme an Veranstaltungen und Führungen genutzt. "Die Anzahl liegt im unteren vierstelligen Bereich", sagt Polizeipräsident Kluwe. "Das zeigt, dass das Konzept aufgeht." Insbesondere die Exponate, die hannoversche Bürger aus ihrem persönlichen Fundus zur Verfügung gestellt haben, stoßen auf großes Interesse.
In der Zusatzwoche der Ausstellung wird auch das Hackebeil des 1924 wegen Mordes an insgesamt 24 Jungen und jungen Männern vom Schwurgericht Hannover zum Tode verurteilten Fritz Haarmanns zu sehen sein. Zusätzlich bietet Dr. Dirk Götting (Polizeimuseum Nienburg) zwei Führungen an, in denen auch der Fall des Serienmörders Fritz Haarmann und seine Auswirkungen auf den (polizeilichen) Alltag im Fokus steht. Sie beginnen am Mittwoch, 3. April, um 16.30 Uhr und am Donnerstag, 4. April, um 15.30 Uhr. Am Donnerstagabend wird Dr. Götting zudem um 18 Uhr einen Vortrag halten, in dem es speziell um den Fall Haarmann geht. Er trägt den Titel "Der Fall Haarmann und die Polizei".
Die Ausstellung ist in der Zusatzwoche Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 15 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. In Verbindung mit einer Führung können für Gruppen auch individuelle Termine (vormittags) vereinbart werden. Die Führungen übernehmen Polizisten. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt, eine Anmeldung aus diesem Grund erforderlich. Anmeldungen nimmt das Organisationsteam um Edda Wolff unter der Telefonnummer 0511 109-1052 oder per E-Mail an oea@pd-h.polizei.niedersachsen.de entgegen. Die Teilnahme an den Vorträgen ist kostenlos. Da Ausstellung und Vorträge in einem historischen Gebäude untergebracht sind, ist der Zugang nicht barrierefrei.