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Region Hannover zeichnet menschenwürdige Kunstbeiträge aus

Region / Barsinghausen.

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“, so steht es in Artikel eins des Grundgesetzes. Wie lässt sich dieser Grundsatz heute, 70 Jahre nach Inkrafttreten der deutschen Verfassung, mit Leben füllen? Ebenso kreative wie kritische Antworten auf diese Frage haben 25 Schulen aus der Region Hannover und benachbarten Landkreisen entwickelt und am Schulwettbewerb der Region teilgenommen: 77 Kunstwerke sind dabei entstanden, die sich auf vielfältige Weise mit Artikel eins beschäftigen. Die zehn besten Beiträge werden heute von 16 bis 17 Uhr im Foyer der Berufsbildenden Schule 11, Andertensche Wiese 26, in Hannover ausgezeichnet und die „kreativen Köpfe“ dahinter mit Geldpreisen in Höhe von insgesamt 20.000 Euro belohnt. Eine Jury, die sich aus Regionspräsident Hauke Jagau, Dorothée Rhiemeier, Leiterin des Fachbereichs Schulen der Region, Kristina Sinn vom Kunstverein Hannover, Mitgliedern der Regionsfraktionen von SPD, CDU und Bündnis 90/DIE GRÜNEN, einer Vertreterin der Landesschulbehörde sowie dem Landeskoordinator für das Fach Kunst zusammensetzte, hatte die Qual der Wahl beim Betrachten und Bewerten der ganz unterschiedlichen Kunstobjekte.

„Es ist toll, dass so viele Schulen an unserem Wettbewerb teilgenommen haben. Und es freut mich sehr, dass sich dadurch viele Schüler zum ersten Mal mit der Idee der Menschenwürde und den Menschenrechten auseinandergesetzt haben“, betont Regionspräsident und Jurymitglied Hauke Jagau. „Jeder einzelne Wettbewerbsbeitrag setzt ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Unterdrückung – das ist angesichts der aktuellen nationalistischen, rechtspopulistischen und antieuropäischen Tendenzen ein wichtiges Signal.“ Idee des Schulwettbewerbs war es, den Schutz der Menschenwürde als wichtigste Grundlage der Verfassung künstlerisch abzubilden und mit grafischen, malerischen, fotografischen Mitteln oder anderen Formen der bildenden Kunst darzustellen. Die einzige Grenze für die kreative Auseinandersetzung mit dem Thema: Das Kunstobjekt sollte in einen Din-A-0-Rahmen passen. Mitmachen konnten allgemeinbildende und berufsbildende Schulen ab Klasse 5, die sich in Klassen, Kursen, Arbeitsgemeinschaften, Projekt-, Fach- oder Themengruppen mit dem Begriff der Menschenwürde und der Menschenrechte auseinandergesetzt haben. Teilgenommen haben fünf Gymnasien, fünf Berufsbildende Schulen, zwei Kooperative Gesamtschulen, sechs Integrative Gesamtschulen, zwei Hauptschulen, eine Realschule und zwei freie Schulen aus der Region Hannover sowie zwei Schulen aus Hildesheim und Bückeburg. Auch einzelne Schüler haben Beiträge eingereicht. Die Jury hatte die eingereichten Beiträge in zwei Gruppen, Sekundarstufe 1 und Sekundarstufe 2, geteilt und bewertet. Die fünf besten Projekte in jeder Gruppe wurden ausgewählt und mit einem Preisgeld beziehungsweise Sachpreisen für die teilnehmende Schule belohnt. Der 1. Preis in der Gruppe „Sekundarstufe 1“ wurde gleich zweimal vergeben: Über 3.500 Euro können sich die Heisterbergschule Hannover und die IGS Südstadt Hannover freuen. Den 3. Platz belegt die Nicolaus-Kopernikus-Hauptschule Garbsen und erhält dafür 1.000 Euro, den 4. Preis bekommt die Robert-Koch-Realschule Langenhagen, Platz 5 belegt die IGS Wedemark. Dafür gibt es jeweils einen Sachpreis.In der Gruppe „Sekundarstufe 2“ kann sich die Schiller Schule Hannover über den 1. Platz und ein Preisgeld von 4.000 Euro freuen. Platz 2 mit einem Preisgeld von 2.500 Euro belegt das Gymnasium Isernhagen. Den 3. Platz erreicht die BBS Handel und erhält für ihren Beitrag 1.000 Euro. Sachpreise gibt es auch für die Schiller Schule Hannover (Platz 4) und das Hannah-Ahrendt-Gymnasium Barsinghausen (5. Platz). Einen Sonderpreis erhält das Gymnasium Lehrte für sein Lied „Grundstein des Menschseins“. Dieser Beitrag der Klasse 11a passt zwar nicht in den vorgegebenen Din-A-0-Rahmen, überzeugte die Jury aber als musikalische Auseinandersetzung mit dem Thema. Alle teilnehmenden Schulen bekommen als Dank für ihr Engagement und ihre kreativen Beiträge jeweils 200 Euro für die Schulkasse .Die prämierten Kunstobjekte sind nun für ein paar Wochen in der BBS 11 zu sehen und sollen dann auch in anderen Schulen ausgestellt werden.