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Plötzlich 100.000 neue Mitarbeiterinnen

Imkerin Wiebke Langefeld präsentiert den Honig ihrer Bienenvölker im Garten des Landwirtschaftsministeriums. Quelle: ML.

Region. Wiebke Langefeld ist begeistert: „Der Standort ist einfach ideal: Schön schattig durch die Bäume, etwas windgeschützt und mit viel Nahrung vor Ort. Wie eine Oase!“ Gemeint ist der Garten des Niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums (ML) an der Calenberger Straße. Umgeben von Linden, Akazien, Kornelkirschen und Obstbäumen erhalten die Immen bis Ende Juni ein breites Nahrungsangebot. Mitte Mai sind die zwei Bienenvölker in den ML-Garten eingezogen. .

In ihrem akribisch geführten „Bienen-Tagebuch“ hat Wiebke Langefeld notiert: „V3 Umzug zum Ministerium“. Jedes Volk besteht aus etwa 50.000 Bienen, so dass aus dem ML-Garten plötzlich 100.000 neue Mitarbeiterinnen ausschwärmen.

Der erste Honig vom neuen Standort ist auch schon geschleudert. Das Ergebnis ist cremiger, aromatischer, hellgelber Linden-Sommerhonig. Den wiederum füllt Wiebke Langefeld in drei Gläsergrößen ab, die ein eigenes Etikett erhalten: „Honig aus dem Garten des Niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums.“ Die jeweilige Charge vermerkt sie handschriftlich.

Die Imkerei fasziniert Wiebke Langefeld seit sie 2017 bei einer Freundin das erste Volk gesehen hat. Inzwischen betreut die 57-jährige Hannoveranerin rund 20 Völker im gesamten Stadtgebiet. Die notwendige Aus- und Fortbildung hat sie im Bieneninstitut Celle und bei renommierten Experten absolviert. „Die Bienen beschäftigen mich eigentlich vom Aufstehen bis zum Zubettgehen“, sagt die Fotografin und Journalistin.

Seit Anfang Juli reicht das Nahrungsangebot nicht. „Dann müssen die Bienen gefüttert werden, dazu verwende ich spezielles Bienenfutter in Form von Sirup“, erklärt Langefeld. Mit dem konstant warmen Frühjahr war sie allerdings sehr zufrieden. „Das ergab eine gute Frühtracht.“ Wöchentlich kontrolliert sie ihre Bienen in der „Oase“ des Ministeriums: „Dann freue ich mich, wenn sie entspannt ein- und ausfliegen.“ Dazu trägt auch die sanfte Musik aus der benachbarten Kirche bei, die manchmal herüberdringt. Nur mit dem Rasenmäher des Hausmeisters stehen die Bienen auf Kriegsfuß und fühlen sich gestört. „Es ist bekannt, dass sie den Geruch von frisch gemähtem Gras nicht mögen“, erklärt Langefeld.