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Otte-Kinast: "Wir lassen die Waldbesitzer nicht allein"

Region.

„Im Januar hat der Sturm "Friederike" ein forstliches Ausnahmejahr eingeläutet und den Forstleuten und Waldbesitzern weit mehr als zwei Millionen Kubikmeter geworfene und gebrochene Bäume beschert. Bis in den Herbst hatten die Waldbäume mit Trockenstress und Borkenkäfern zu kämpfen – und der Kampf hält an.“ Dieses Fazit zieht die niedersächsische Forstministerin Barbara Otte-Kinast anlässlich der Veröffentlichung des Waldzustandsberichts für das laufende Jahr 2018.

Der Löwenanteil der Windwurfschäden hat Südniedersachsen getroffen. Die heftigen Waldschäden durch Sturm, Trockenheit und Borkenkäferplage haben die langjährig stabilen Messwerte des Waldumweltmonitorings für Bäume und Waldböden völlig überlagert. Im weiteren Jahresverlauf hat die trocken-heiße Witterung die Bäume stark gestresst und zu vielen Ausfällen geführt, gerade gepflanzte Forstkulturen sind vertrocknet. Die mittlere Kronenverlichtung stieg aufgrund des Ausnahmesommers im Schnitt aller Baumarten und Altersklassen um zwei Prozentpunkte auf 19 Prozent an. Derartige Blatt- und Nadelverluste können die Lebenskraft der Bäume empfindlich schwächen.

„Unter Hitze und Wassermangel haben besonders die Fichten gelitten“, erläuterte die Ministerin. „Die geschwächten Bäume produzieren kaum Harz und sind dann wehrlose Opfer der Borkenkäfer.“ Daher mussten nach Ende der wissenschaftlichen Außenaufnahmen für den Waldzustandsbericht noch viele von Käferschwärmen besiedelte Bäume im Herbst geerntet werden. Dadurch summiert sich die Schadensmenge auf über drei Millionen Kubikmeter Holz. Kiefernbestände wachsen überwiegend in der Heideregion. Sie haben Hitze und Trockenheit gut weggesteckt und sind auch an die Klimaveränderungen am besten angepasst. Mit Verlusten von bis zu einem Drittel der Blattmasse sind die älteren Eichen in ihrer Vitalität stark beeinträchtigt. Seit Jahren werden ihre frisch ausgetriebenen Blätter von Raupen verschiedener Schmetterlingsarten teilweise lebensbedrohlich kahl gefressen. Unter ihnen ist der Eichenprozessionsspinner. Daher sind die wertvollen alten Eichen die Sorgenkinder der Forstbetriebe und brauchen besondere Pflege. Bei vielen Bäumen werden sich die Auswirkungen dieses Jahres erst in den nächsten Jahren zeigen. Ministerin Otte-Kinast ist trotz der Waldschäden zuversichtlich: „Im Vordergrund steht nun die Wiederaufforstung der zerstörten Waldflächen mit standortgerechten, klimaangepassten und strukturreichen Mischbeständen. Als Starthilfe stellt mein Ministerium erhebliche Fördergelder von Bund und Land bereit. Wir lassen die Waldbesitzer nicht allein.“