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Vor dem Landwirtschaftsministerium wird es bunt: Sonnenblumen, Klee und Ölrettich wachsen bald vor dem Gebäude an der Calenberger Straße in Hannover. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast nahm heute selbst die Ansaat vor. Aus einer Rasenfläche neben den Parkplätzen entsteht nun dank der „Imkermischung Verden“ ein Blühstreifen.
„Jeder kann selbst etwas für den Erhalt der Artenvielfalt tun“, betonte die Ministerin. Statt Vorgärten mit grauen Steinen zu dekorieren, sollten die Einwohner Blumeninseln und Randstreifen zum Blühen bringen. „Lebendige Grünflächen sichern das Überleben von Bienen und Insekten“, erklärte die Ministerin. Sie hob das Engagement von Imker Heinrich Kersten hervor, der die „Imkermischung Verden“ für den Einsatz in der Landwirtschaft entwickelt hat. „Die elf Saatanteile garantieren eine sichere Versorgung mit Pollen und Nektar von Juni bis Oktober“, erklärte Kersten bei dem Termin im Ministerium.
Das von ihm initiierte Blühstreifen-Projekt läuft gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und dem Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden seit drei Jahren. 2016 wurde die Imkermischung erstmals auf einer Fläche von 150 Hektar im Kreis Verden ausgesät. Inzwischen ist das Saatgut aber auch bundesweit ein Erfolg. „Wir erhalten Anfragen von Ostfriesland bis München“, berichtete Kersten stolz. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast wies auf das Engagement der Landwirte für die Biodiversität hin: In 2018 nahmen mehr als 3.900 landwirtschaftliche Betriebe an Agrarumweltmaßnahmen teil und legten auf insgesamt 16.800 Hektar Ackerland einen ein- oder mehrjährigen Blühstreifen an. Allein für die Anlage der Blühstreifen 2018 zahlt das Land mehr als insgesamt 12,5 Millionen Euro aus.
Auch Imker erhalten vom Land Niedersachsen einen Bonus, wenn sie neu beginnen. Seit der Einführung 2011 wurde bei 3.800 Imkern die Anschaffung von 16.000 Völkern gefördert. Im Garten des Ministeriums stehen seit 2015 drei Bienenstöcke. Die Völker werden von Imkerin Tina Heinz von „Hannover summt“ betreut.