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Nachhaltige Weihnachtsbäume gibt es nur regional

Region.

Alle Jahre wieder wird in Niedersachsens Haushalten eine wichtige Entscheidung gefällt: Wie soll der Weihnachtsbaum sein? Neben der Größe spielen zudem die Fragen, welche Baumart und wie diese geschmückt werden soll, eine Rolle. Dazu gesellt sich im Rahmen der Klimadiskussion für manchen die Frage, ob der schönste Baum des Jahres auch nachhaltig sein soll.

„Jeder Weihnachtsbaum aus Niedersachsen ist nachhaltig“, betont dazu Bernd Oelkers vom Verband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Niedersachsen. Schließlich werde für jeden entnommenen Baum ein Neuer gepflanzt, und der Einsatz von chemischem Pflanzenschutz sei in der Weihnachtsbaumerzeugung zu vernachlässigen. „Ob konventionell oder Bio – jeder in Deutschland gewachsene Weihnachtsbaum ist nachhaltig, denn er produziert keine Schadstoffe. Deshalb ist jeder Plastikbaum ein Plastikbaum zu viel“, sagt Oelkers gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Die Qualität der Bäume ist gut, erst im August sei es trocken geworden, die Witterung habe den Weihnachtsbäumen keinen Schaden zugefügt. Ausfälle gab es dagegen bei einigen Neuanpflanzungen, deren Ausmaß sich erst in den nächsten Jahren bemerkbar machen wird. Das Preisniveau schätzt der Vorsitzende der Weihnachtsbaumerzeuger ähnlich wie im vergangenen Jahr ein, je nach Größe kostet die Nordmanntanne je Meter in guter Qualität zwischen 18 und 24 Euro. Mit dem Kauf eines Baumes aus der Region handelt der Verbraucher nachhaltig. „Natur ist angesagt, denn immerhin bindet ein Weihnachtsbaum zehn Jahre lang Stickstoff“, erklärt Oelkers. Nur weil der Baum genutzt wird, wird er überhaupt gepflanzt, die Entsorgung ist anders als beim Plastikbaum auch kein Problem.

Seit gut drei Wochen läuft das Geschäft mit den Bäumen rund, davor haderten die Erzeuger schon mit der Saison. Zunächst hieß es, es gebe zu viele Bäume. Der Handel zauderte mit Bestellungen. „Dafür haben wir jetzt reichlich Nachbestellungen. Mittlere und große Mengen in gefragter Qualität sind momentan nicht zu bekommen“, schildert Bernd Oelkers die Marktlage. Das Last-Minute-Geschäftsgebaren des Handels inklusive Lieferung der Bäume auf Kommission mit Abschlägen von bis zu 15 Prozent habe er in der Form noch nicht beobachtet, zeigt sich Weihnachtsbaumerzeuger Oelkers schockiert. Er hofft, dass dies die letzte Saison sein wird, in der diese Handelspraktik stattfindet und stattdessen ein faires Miteinander erfolgt. Denn nun habe jeder Erzeuger begriffen, dass es wirtschaftlich nicht tragbar ist, wenn man am Ende bis zu drei Euro Verlust pro Baum verzeichnet.