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Mutig für das Leben eintreten - Kirchengemeinden mahnen mit Rettungswesten

Foto: pixabay

Ronnenberg.

Orangefarbene Rettungswesten erinnern auf Demonstrationen und Kundgebungen an die tödliche Situation im Mittelmeer und die schwierige Lage der privaten Seenotrettungsunterfangen dort. Seit April mahnen sie an Kirchtürmen in Hannover – gemeinsam mit der Seebrücke Hannover mahnten die Gemeinden, das Sterben ungezählter Menschen im Mittelmeer nicht zu vergessen und tatenlos hinzunehmen.

Die Aktion hat Wellen geschlagen: Gemeinden in der Region schlossen sich an, jetzt auch die Kirchengemeinden in der Region Ronnenberg, die das Signal der Rettungswesten weitergibt: Als Mahnmal des Sterbens und Erinnerung, dass Europa Menschenleben retten kann. Und als Zeichen der Solidarität mit allen privaten Seenotrettern, deren Arbeit von nationalen Regierungen erschwert und kriminalisiert wird. Auch die katholische Heilige Familie aus Empelde beteiligt sich an der Aktion im Rahmen der ökumenischen Friedensgebete. Die österliche Zeit geht gerade ihrem Ende zu.  „Pfingsten steht vor der Tür“, erzählt die Ronnenberger Pastorin Rebecca Brückner. „An Pfingsten feiern wird, dass Gottes Geist uns mit Kraft und Mut beseelt, Auferstehung weiterzutragen. Das ist keine blasse Erinnerung an die Zeit vor 2000 Jahren, sondern Auferstehung geschieht auch heute und hier: wo wir dem Tod entgegentreten und für ein würdevolles Leben Sorge tragen. Nicht nur für uns, sondern für alle.“ Dass die Region Hannover sich schon im Oktober 2018 zum „Sicheren Hafen“ erklärte, ist ein wichtiger Schritt. „So können uns die Rettungswesten daran erinnern, gemeinsam weiter in diese Richtung zu arbeiten“, so Pastorin Brückner weiter.

Die Aktion wird im Rahmen der Friedensgebete in Ronnenberg am Dienstag, 4. Juni, um 19 Uhr vor der Michaeliskirche Ronnenberg eröffnet. Die Beteiligten an der ökumenischen Aktion werden in einer Schweigeminute an die über 300 Toten erinnern, die seit Jahresbeginn bereits im Mittelmeer ertrunken sind. Anschließend wird eine Rettungsweste an der Kirche befestigt. Weitere Rettungswesten werden von dort in die umliegenden Gemeinden der Region mitgenommen und dort an Kirchtürmen und Signalorten angebracht.