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Die Polizeidirektion Hannover musste in 2018 Steigerungen bei den verletzten Verkehrsteilnehmern verzeichnen. Das ging aus der Verkehrsunfallstatistik hervor. Im vergangenen Jahr zogen sich 5.844 (2017: 5.532) Personen leichte Blessuren bei Unfällen im Straßenverkehr zu. Dies bedeutet eine prozentuale Steigerung um 5,6 Prozent. Erfreuliche, positive Rückgänge verzeichnete die PD Hannover mit 377 (2017: 422) leichtverletzten Kindern. In Prozent ist dies ein Minus von 10,7. Mit Sorge betrachtet die Behörde die Gesamtanzahl der Schwerverletzten. Dort wurde mit 682 (2017: 631) verletzten Verkehrsteilnehmern ein Zehn-Jahres-Hoch erreicht. Prozentual ist das eine Steigerung um 8,1. Die PD Hannover führt die Anstiege auf folgende drei Faktoren zurück: So gab es Zunahmen der Unfälle mit Verletzten auf den BABs (plus 15,4 Prozent), der Beteiligung der Radfahrenden (plus 16,7 Prozent) sowie der Gruppe der Senioren (plus 14,2 Prozent). Für die Polizei Hannover kristallisieren sich damit Themenfelder heraus, bei denen im Rahmen der Präventionsarbeit Schwerpunkte gesetzt werden müssen.
Bei der Gesamtanalyse der drei Risikogruppen Kinder (bis einschließlich 14 Jahre), junge Erwachsene (18 bis 24 Jahre) und Senioren (ab 65 Jahre) im Straßenverkehr kann die Behörde einen Rückgang bei den verletzten und getöteten Kindern verzeichnen. Hingegen registrierte die PD Hannover Steigerungen bei den verunglückten jungen Erwachsenen sowie Seniorinnen und Senioren. Die Risikogruppe der Kinder weist seit 2016 rückläufige Zahlen auf. So wurden im vergangenen Jahr 413 (2017: 459) junge Menschen bis 14 Jahren im Straßenverkehr verletzt. Besonders positiv ist, dass immer weniger Kinder als Mitfahrer in Kraftfahrzeugen (minus 25,3 Prozent) verletzt oder getötet worden sind. "Diese Entwicklung der rückläufigen Zahlen stimmt uns sehr positiv und bestärkt uns mit unserer Zielsetzung bei der Verkehrssicherheitsarbeit. Allerdings dürfen wir uns nicht auf diesem Trend ausruhen und müssen weiter im Bereich der Verkehrssicherheitsarbeit unserer Jüngsten arbeiten. Deshalb werden wir auch zukünftig neben der Prävention auch bei Verkehrskontrollen auf die ordnungsgemäße Verwendung von Rückhaltesystemen und Sicherheitsgurten achten.", erläutert der Polizeivizepräsident. Einen leichten Anstieg bei den Verunglückten musste die Polizei Hannover bei den jungen Erwachsenen verzeichnen. Zwar ist die Zahl der nunmehr 909 (2017: 897) Verletzten lediglich leicht gestiegen, jedoch weist insbesondere die Anzahl mit acht (2017: drei) Getöteten eine deutliche Steigerung auf. Gleichzeitig ging die Anzahl (64) der Schwerverletzten jungen Erwachsenen im Vergleich zu 2017 (75) zurück. Im Zusammenhang mit dieser Risikogruppe muss der tragische Verkehrsunfall auf der Bundesstraße (B) 217 vom 30. September genannt werden, bei dem zwei junge Menschen bei einem Baumunfall ihr Leben ließen. Bei der dritten Risikogruppe der Senioren ergibt sich zunehmend ein Handlungsfeld für die PD Hannover. So wurden im vergangenen Jahr 915 (2017: 809) ältere Personen bei Unfällen verletzt. Damit wurde mit einem prozentualen Anstieg um 13,1 Prozent ein neuer Höchststand im Zuständigkeitsbereich der hannoverschen Sicherheitsbehörde erreicht. Begründet wird dies mit der immer älter werdenden Gesellschaft und dem steigenden Bedürfnis der Seniorinnen und Senioren mobiler zu sein. Im Besonderen nehmen immer mehr Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer dieser Gruppe als Rad- oder Pedelec-Fahrende am Straßenverkehr teil.
Seit 2015 registriert die PD Hannover steigende Verletztenzahlen im Zusammenhang mit Radfahrenden, insbesondere im vergangenen Jahr ist die Zahl auf 2057 (2017: 1764) Verunglückte gestiegen. Dies bedeutet einen Anstieg um 16,6 Prozent. Noch markanter ist die Steigerung bei den verunglückten Pedelec-Fahrern mit 85,3 Prozent. Waren noch im Jahr 2017 102 Fahrerinnen sowie Fahrer mit einem Pedelec verletzt worden, stieg die Anzahl im vergangenen Jahr auf 189 Personen an.
Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle befindet sich seit 2014 auf einem ähnlichen Niveau. Die Zahl der 75 Verletzten rangiert auf dem Level von 2017 (74). Zwei Personen wurden bei Unfällen mit Stadtbahnen tödlich verletzt. Ursächlich dafür war in beiden Fällen eine alkoholbedingte Beeinträchtigung der Getöteten.