Barsinghausen.
Zwischen diesen Schwestern lagen Welten: Marlene Dietrich und ihre Schwester Elisabeth, genannt Liesel. Die eine wurde als Leinwandkönigin gefeiert, die andere galt als graue Maus. Und während Marlene Dietrich die amerikanischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg mit "Lili Marleen" und anderen Liedern bei Laune hielt, betrieb Elisabeth Will mit ihrem Mann in Bergen-Belsen ein Truppenkino - für Wehrmachtssoldaten und SS-Offiziere. Die eine sagte den Nazis den Kampf an, die andere ordnete sich brav unter.
Der Buchautor Heinrich Thies und der Musiker Johnny Groffmann gewähren Einblick in das Leben einer Diva und einer Schattenfrau. Thies hat das Leben der ungleichen Schwestern in einer vielbeachteten Doppelbiografie nachgezeichnet: "Fesche Lola, brave Liesel - Marlene Dietrich und ihre verleugnete Schwester." Die Schauplätze wechseln zwischen Hollywood und Bergen-Belsen.
Der Autor liest, rezitiert und erzählt und Johnny Groffmann singt die bekannten Lieder von Marlene Dietrich und begleitet sich dabei selbst - auf dem Klavier, auf der Gitarre und auf dem Akkordeon. Neben "Lili Marleen" wird "Ich bin die fesche Lola" ebenso zu hören sein wie "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt". Zudem bringt Groffmann auch die Welt der Ufa-Filme zum Klingen, indem er Filmsongs von Zarah Leander vorträgt - zum Beispiel "Davon geht die Welt nicht unter" - ein Lied, das während des Zweiten Weltkrieges auch im Truppenkino von Bergen-Belsen zu hören war. Die Besucher dürfen sich auf einen ebenso unterhaltsamen wie interessanten Abend freuen, der über das Leben von zwei ungleichen Schwestern Einblick in die Abgründe deutscher Geschichte gewährt.
Am 1. März ist die Marlene-Revue im Bücherhaus am Thie, Marktstraße 14 in Barsinghausen, zu hören und sehen. Beginn ist um 19.30 Uhr. Karten gibt es im Bücherhaus am Thie für zehn Euro.