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Leserbrief zu Änderungen bei Buslinie 520

Bredenbeck/Wennigsen/Region.

Vielerorts regt sich Protest gegen die Einstellung diverser Buslinien seit dem Fahrplanwechsel. CON erreichte jetzt auch der Leserbrief eines Bredenbeckers. Der Inhalt gibt die Meinung des Schreibers, nicht aber der Redaktion wieder.

"Mit einiger Verwunderung habe ich nichts über die inzwischen vollzogene Änderung der Buslinie 520 gelesen: Die erste Busverbindung zwischen meinem Wohnort Bredenbeck (Wennigsen) und  Weetzen, die früher um 4.59 ab Bredenbeck eine Verbindung nach Weetzen und damit die Verbindung zur S-Bahn nach Hannover geschaffen hat, ist eingestellt worden.

Somit ist es nicht mehr möglich, einen (z.B. gewerblichen) Arbeitsplatz oder eine Ausbildungsstelle, die Arbeitszeiten eher als 7.00 Uhr erfordert, zeitgerecht zu erreichen. Dies war vor der Einstellung der Frühlinien kein Problem.

Nun stellt sich die Frage, wie Auszubildende und Werktätige ohne Zugriff auf ein eigenes Fahrzeug ihre Arbeitsstätte erreichen sollen.

Nach meiner Meinung ergibt die Werbung zumindest der Gemeinde Wennigsen als fahrradfreundliche Gemeinde damit einen Sinn:  Man soll das Fahrrad nutzen, weil sonst keine sinnvolle Verbindung des ÖPNV besteht und die Arbeits-oder Ausbildungsstelle nicht erreicht werden kann. Zynisch könnte man formulieren, dass Frühsport im Sinne von Fahrradfahren vor 5.00 Uhr durchaus gesund und im Winter besonders zuträglich ist.

Außer Verweis auf angeblich niedrige Fahrgastzahlen in den Jahren 2016 und 2017 ist von Seiten der Verantwortlichen nichts zu hören.

Meiner Meinung nach wird durch die Einstellung wichtiger (Bus-)Verbindungen des ÖPNV mehr Vertrauen in die politisch Verantwortlichen zerstört als durch alle Sonntagsreden und Freifahrtmöglichkeiten, wie zuletzt am Samstag zur Einführung der "verbesserten" GVH-Struktur, gewonnen werden kann.

Im Ergebnis werden die Gemeinden mit verminderten Anbindungen drei Ziele erreichen:

1. Es werden mehr Menschen auf das eigene Kfz umsteigen, soweit möglich.

2. Die Fahrgastzahlen werden dadurch weiter sinken und es werden noch mehr Linien gestrichen.

3. Sämtliche Sonntagsreden zum Klimaschutz und die Bitte zur vermehrten Nutzung des ÖPNV aus diesen Gründen werden ungehört verhallen.

Damit werden die Umlandgemeinden für die Bürger zunehmend unattraktiv und junge Erwachsen mit diesen Erfahrungen werden sich andere Wohnorte auswählen.

Man kann dann davon ausgehen, dass die Akzeptanz von Maßnahmen zum sehr erstrebenswerten Schutz der Umwelt und Natur sinkt, wenn einfache Maßnahmen gestrichen werden, die einen so hohen praktischen Nutzen haben wie der ÖPNV.

Mit freundlichen Grüßen
Roland Kühn