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Leserbrief an die Montagsspaziergänger

Daniela Dau aus Barsinghausen.

Barsinghausen. Am heutigen Dienstag hat die Redaktion ebenfalls ein Leserbrief von Daniela Dau aus Barsinghausen erreicht:

„Warum mir Eure trivialen „Sorgen“ einfach nur noch egal sind.“.

„Liebe sogenannte Spaziergänger,

lang genug habe ich mich unter Euch gemischt, versucht mit Euch zu reden und versucht Euch zu verstehen. Ihr wolltet mich zu einem Schulterschluss bewegen, dass ich mich Euch anschließe und „nicht das Volk spalte“. Aber nun ist es Zeit Euch zu erklären, warum ich da nicht mitmache. Ich halte Euer Anliegen einfach nicht mehr für diskutabel. Jetzt geht es Euch angeblich um die drohende Impfpflicht, habt aber bisher auch jede noch so kleine Maßnahme zur Eindämmung der Pandemie (existiert für viele von Euch ja auch nicht) abgelehnt. Ihr wolltet nicht einmal eine einfache Maske tragen oder wie ihr sie nennt Maulkorb oder Sklavenmaske. Man könnte fast meinen, dass Euch über 112.000 Todesfälle immer noch nicht genug sind und Ihr für Eure Bequemlichkeit noch beliebig viele Menschen opfern würdet.

Und dann organisieren die Rechten und Reichsbürger Euch Eure Spaziergänge. Ihr habt nicht einmal die Würde es als das zu benennen, was es eben ist – eine Versammlung oder Demonstration. Auch da ist Euch Eure Bequemlichkeit im Weg. Niemand will die Veranstaltung anmelden oder gar Verantwortung übernehmen und eventuelle Auflagen schon einmal gar nicht erfüllen. Gestern „spazierten“ wieder so ca. 150-180 Leute durch Barsinghausen, skandierten, dass sie das Volk wären (0,4 Prozent) und Ihre Meinung in Deutschland nicht mehr äußern dürften. Herrgott was treibt Ihr dann da?

Ich habe mir Eure Reden angehört und ehrlich gesagt wurde mir schlecht. Gleich der erste Redner schwor Euch auf die Zukunft ein und Ihr habt nicht gemerkt, wie Ihr von den Rechten und Nazis vereinnahmt werdet. Oder wie habe ich seinen Redebeitrag zu verstehen „die sechste Welle wird die Verhaftungswelle sein. Jeder in der Regierung und diejenigen, die die Kinder mit Masken quälen, werden Ihrer gerechten Strafe zugeführt.“ Nichts aber auch gar nichts habe ich zu einer eventuellen Gefährlichkeit der Impfung oder zu effektiveren Maßnahmen gehört. Darauf angesprochen, dass Ihr mit Rechten und Reichsbürgern marschiert, war es Euch egal oder redete Euch damit raus, dass nicht Ihr mit denen, sondern die mit Euch marschieren. „Nur weil da ein paar Nazis dabei sind, sind wir anderen doch nicht auch Nazis“. Ich erkläre es Euch mal: Bier besteht zu 90 Prozent aus Wasser, dennoch ist es Bier und kein Wasser. Wenn die Rechten das Mikro übernehmen und Euch auf eine Säuberungswelle einschwören, dann muss man es als das benennen was es eben ist – ein Aufmarsch der Rechten. Wisst Ihr was man macht, wenn Nazis versuchen ein Anliegen zu unterwandern? Man distanziert sich deutlich von Ihnen und man lässt sich das Anliegen nicht wegnehmen. Aber Ihr duldet es, wenn in Euren Reihen Leute stehen, die sich gelbe Sterne mit der Aufschrift „ungeimpft“ anheften und sich mit Sophie Scholl und Anne Frank vergleichen. Und dann stellt Ihr Eure völlig bescheuerten Grabkerzen auch noch auf den Gedenkstein für die Opfer des Holocaust ab. Was denkt Ihr Euch nur dabei? Ihr müsst nicht mal im Ansatz das durchstehen, was diesen Opfern widerfahren ist.

Den Kritikern werft Ihr Diktatur vor, könnt aber jede noch so abstruse Ideologie vortragen, ohne dafür belangt zu werden, sie lassen allenfalls Eure Sache nicht gerade seriös erscheinen. In einer Diktatur würden nicht jeden Montag 20.000 Leute auf die Straße gehen, denn sie wären nach einem Aufmarsch schlicht verschwunden.

Und in Euren Telegramkanälen tummelt sich dann wirklich der letzte Mob von Euch. Ja, ich lese mit. Mit Sätzen wie „Werde ebenfalls meine 4-jährige mitbringen und nach vorne gehen, dann können die von der NWO gesteuerten Cops nichts machen“ oder auch „Wie wäre es, wenn wir Familien mit Babys an die Front stellen? Dann können die Wasserwerfer wieder nicht volle Kraft geben ….“ habt Ihr Euch endgültig bei mir disqualifiziert. Findet Ihr das nicht selbst ekelerregend, Kinder als Schutzschild zu missbrauchen? Nein – es widerspricht nämlich niemand. Es geht Euch nicht um die Zukunft Eurer Kinder, die wollt Ihr opfern. Es geht Euch nur um Euch selbst und Eure Freiheit und das um jeden Preis. Selbst zu Silvester wolltet Ihr es Euch für Eure Freiheit nicht nehmen lassen, auch noch die letzte Pflegekraft mit ein paar weggesprengten Fingern oder anderen Verbrennungen an die Grenze der Belastbarkeit zu bringen.

Ich setze mich weiter kritisch mit jeder einzelnen Maßnahme auseinander, die ich auch nicht immer verstehe oder gar so einfach akzeptiere. Aber Eure trivialen „Sorgen“, sind mir einfach nur noch egal.“

Daniela Dau, Barsinghausen

 

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