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Lebende Urlaubsmitbringsel: Vorsicht geht vor Tierliebe

Foto: pixabay

Region / Hannover.

Hunde oder Katzen: Immer wieder bringen Urlauber Tiere aus ihren Feriendomizilen im Flieger mit nach Deutschland. Die Folgen können teuer  und gefĂ€hrlich werden. „Tollwut ist das grĂ¶ĂŸte Problem“, sagt Anna Mellin, AmtstierĂ€rztin der Region Hannover. Sie rĂ€t daher allen, die planen ein Tier mitzubringen, sich vorher eingehend beraten zu lassen. Und das schon ein halbes Jahr vorher.

Die wenigsten Tiere aus dem Ausland sind geimpft. Und die Impfung selbst schĂŒtzt erst nach drei Wochen vor Tollwut.  „Bis dahin allerdings kann sich der Hund oder die Katze anstecken oder eine Tollwutinfektion an andere Tiere und Menschen weitergeben. Daher mĂŒssen wir die Tiere, deren Impfstatus unbekannt oder zu frisch ist, in QuarantĂ€ne stecken. Zum Schutz fĂŒr Tiere, aber auch fĂŒr Menschen“, so die TierĂ€rztin. Und so landen die mitgebrachten vierbeinigen Freunde bei der Ankunft am Flughafen in Langenhagen in der QuarantĂ€nestation. Bis zu 3.000 Euro kann ein dreimonatiger Aufenthalt dort kosten. Wichtig: Ein ISO-Norm-Mikrochip unter der Haut des Tieres dient der eindeutigen Identifikation des Tieres. Der Eintrag der regelmĂ€ĂŸigen Tollwutimpfung im Heimtierausweis reicht nur fĂŒr Reisen innerhalb der EU aus. Wenn ein Tier aus einem Nicht-EU-Land einreisen möchte, sind weitergehende Vorschriften einzuhalten. „Gegebenenfalls muss die Wirksamkeit der Tollwutimpfung durch eine zusĂ€tzliche Blutuntersuchung nachgewiesen werden“, erlĂ€utert Mellin. Je nach Einreiseland, beispielsweise TĂŒrkei, Afrika oder Kasachstan, kann sich zudem eine Sicherheitsspanne von drei Monaten ergeben, die gewĂ€hrleisten soll, dass keine unerkannt infizierten Hunde und Katzen als wirksam geimpft eingestuft werden.

Besondere Vorsicht ist bei jungen Tieren geboten: „Welpen können durch die Vorlaufzeiten fĂŒr Impfungen hĂ€ufig erst ab einem Alter von mindestens sieben Monate legal eingefĂŒhrt werden“, sagt die AmtstierĂ€rztin. Neben der Tollwut gibt es weitere Infektionen, die von Tieren eingeschleppt werden und auch fĂŒr Menschen gefĂ€hrlich sein können: die Leishmaniose zum Beispiel. Menschen und Tiere bekommen davon schlimmen Hautausschlag, auch Organe können befallen werden. HĂ€ufig bleiben die Tiere lebenslang chronisch krank und bedĂŒrfen aufwendiger Behandlungen. Auch bei Vögeln (Papageien, Tauben, HĂŒhnern) und anderen Tieren gibt es strenge Einreisevorschriften. Einwohner der Region Hannover außerhalb der Landeshauptstadt können sich zu Fragen der Einreise nach Deutschland telefonisch beim Fachdienst Verbraucherschutz und VeterinĂ€rwesen unter der Nummer 0511 - 61622095 beraten lassen oder Anfragen per E-Mail an GKS@region-hannover.de senden.