Region.
Wildschweine und Waschbären mitten in der Stadt, Wölfe auf der Weide – die Natur rückt näher an die Menschen heran. Die Rückkehr wilder Tierarten sorgt bei städtischen Tierfreunden für Begeisterung. Bewohnern des ländlichen Raums oder Tierhaltern bereitet die Rückkehr des Wolfes dagegen enorme Sorgen.
Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke bezeichnet daher die Ankündigung von Bundesumweltministerin Svenja Schulze, den Abschuss von Wölfen über eine Änderung des Naturschutzgesetzes zu erleichtern, als „überfällig“: „Bislang haben unsere Weidetierhalter erdulden müssen, dass auffällige Wölfe die weidenden Tiere durch angeblich sichere Zäune vor sich hertreiben und leichte Beute machen konnten“, schildert Schulte to Brinke. Das gelte insbesondere für den sogenannten Rodewalder Wolf, der wiederholt Tiere gerissen hat. Die Tierhalter der betroffenen Region hätten die Erwartungshaltung, dass nicht nur dieses Leittier sondern das gesamte Rudel abgeschossen werde. Der von der Bundesumweltministerium angesprochene „ernste landwirtschaftliche Schaden“ sei von diesen Tieren wiederholt ausgegangen und auch für die Zukunft zu befürchten. Die Verantwortung für die Schadensabwehr könne nicht weiter allein den Tierhaltern mit der Maßgabe höherer Zäune aufgebürdet werden. Wie weit geht die Bedrohung? Welche Rolle spielen der Wolf und andere Tiere in unserem Ökosystem? Und wie kann das Zusammenleben von Menschen und Wildtieren gelingen? Diese und weitere Fragen beantworten Fachleute in der Frühjahrsmatinee der Region Hannover mit dem Titel „Wer hat Angst vorm bösen Wolf?“. Am Sonntag, 10. März, im Foyer des Regionshauses in Hannover, sind mit dabei: Nina Graupner, Wolfsberaterin für die Region Hannover, Holger Hennies, Landvolkvizepräsident, Sonja Papenfuß, Leiterin des Fachbereichs Umwelt der Region Hannover, und der Literaturwissenschaftler und Erzählforscher Hans-Jörg Uther. Die Experten gehen der Frage nach, wie viel wildes Leben wir um uns herum zulassen wollen oder können. Der Wolf spielt dabei eine besondere Rolle. Das Publikum darf mitdiskutieren. Der Eintritt beträgt drei Euro. Die Veranstaltung beginnt am Sonntag, 10. März, um 11 Uhr, im Regionshaus Hannover, Hildesheimer Straße 18.