Region.
Informieren, diskutieren, Entscheidungen treffen – nach diesem Motto funktioniert seit mittlerweile 30 Jahren der Verein zur Unterstützung der Rural Youth Association Ghana – kurz „Ghana“, gegründet von Mitgliedern der Niedersächsischen Landjugend. „Wir wollen mit unseren Projekten die Landflucht reduzieren, körperlich beeinträchtigten Menschen helfen, sich eine Existenzgrundlage aufzubauen und den Einheimischen Bleibeperspektiven bieten – kurz: Hilfe zur Selbsthilfe“, schildert Maike Dreß, Vorsitzende des Ghana Vereins, die Werte und Ziele. Mittlerweile zählt er bundesweit mehr als 130 Mitglieder und kann eine beachtliche Erfolgsbilanz vorweisen.
Keimzelle des Vereins war ein Arbeitskreis auf der traditionellen Landesversammlung der Landjugend im Jahr 1980. Daraus entstand die Idee, Mikroprojekte zu unterstützen. Werkzeuge, Ersatzteile und Nasenringe für Gespannochsen waren die ersten konkreten Hilfslieferungen, die von Niedersachsen zum Subinso-Agriculture-Project im ghanaischen Wenchi-District geschickt wurden. Mit Theresa Nyarko-Fofie fand der Ghana Verein eine engagierte und kompetente Koordinatorin vor Ort. Einen großen Sprung machte der Verein 1993, als er von der niedersächsischen Landesregierung Projektmittel in Höhe von 354.000 D-Mark erhielt. Das Geld floss unter anderem in Brunnenbohrungen, den Kauf von Ackergeräten, Baumschul- und Aufforstungsprogramme. 1997 folgte unter dem Slogan „Fahrräder für Ghana“ im Rahmen des Deutschen Landjugendtags eine große Sammelaktion, es wurden über 3.000 alte Räder wieder flott gemacht und in Containern nach Westafrika verschifft.
Seit 2008 wurde mit Fördergeldern des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit das Ausbildungszentrum „Youth City“ in Wenchi gebaut. Mittlerweile erlernen dort 30 junge Menschen, viele davon mit einer Körperbehinderung, verschiedene handwerkliche Berufe. Eine schulische Grundausbildung und Auffrischung der Allgemeinbildung bietet das Zentrum ebenfalls, um die jungen Menschen fit fürs Leben zu machen. Sie sollen langfristig selbst ihre Existenz sichern können. Das Ausbildungszentrum trägt sich mittlerweile zu mehr als 80 Prozent durch den Erlös im Verkauf der Produkte und die Einnahmen des Restaurants. Es erfreut sich dank seiner Umgebung und des Ambientes in ganz Wenchi größter Beliebtheit. „Verglichen mit ähnlichen Einrichtungen in Deutschland ist es äußerst beeindruckend, dass wir nur knapp ein Fünftel der Kosten des gesamten Zentrums finanzieren müssen. Aber genau dafür sind wir auf Spenden angewiesen. Die positiven Rückmeldungen und persönlichen Erfolgsgeschichten der Auszubildenden motivieren immer wieder alle Beteiligten“, freut sich Maike Dreß. Weitere Infos und Spendenkonto unter www.ghana-ev.com.