Springe.
„SPRINGE in die Zukunft“ ist der Slogan, mit der jeder Bürger aufgefordert wird, seinen Beitrag für eine zukunftsweisende Stadtentwicklung zu leisten. Für viele Springer stellt sich die Frage nach einer Umsetzung: Wie kann ein solcher Beitrag aussehen, der effizienzsteigernd und gleichermaßen klimaneutral ist? Ein Anschauungsobjekt der besonderen Art steht im Schatten des Deisters.
Regenerative Energie, Heizungscheck, zwei Bausteine auf dem Weg zur Klimaneutralität.
Wie das Ergebnis aussieht, wenn ein Gebäude aus den 1960er Jahren nach neuestem Standard den Klimaschutzzielen gerecht wird, zeigt die von Grund auf renovierte Sporthalle des Landheims Im Papenwinkel 1.
„CO2 neutral und außerdem unter Verwendung von regionalen Baustoffen, denn die Lärchenschalung stammt aus Bad Eilsen“, erklärt Paul Simons, seit 2015 Vorsitzender des seit 90 Jahren bestehenden Landheimes.
„Die ursprüngliche Sporthalle war nach 50 Jahren reif“, sagt er. Abriss und Neubau kamen nicht in Frage, dafür stand fest, dass das Gebäude Passivhausqualität erhalten sollte. Eine entsprechende Dämmung der Wände, dreifach Verglasung statt Glasbausteinen und auf dem Dach zwölf Zentimeter PU Schaum- Sandwichelemente, komplettiert mit einer Haustechnik, die auf Wärmerückgewinnung baut.
Ergebnis: ein konstantes, gutes und angenehmes Hallenklima. War die Halle bis zu ihrer Sanierung Ende September 2016 nur in der frostfreien Jahreszeit nutzbar, so herrscht seit Anfang Februar 2017 an 365 Tagen im Jahr eine kontinuierliche Temperatur. „Dank der neuen Haustechnik haben wir eine stattliche Drosselung des Energieverbrauchs erreicht“, so Simons. „Der komplette Sanierungsschritt war nicht nur notwendig, sondern in die komplett richtige Richtung. Es hat sich gelohnt, das Haus hat durch den Umbau definitiv gewonnen. Was vorher eng, knapp und einfach veraltet war, ist jetzt ein Schmuckstück.“
Ein Paradebeispiel, das Schule machen kann und darf, wenn es nach Julia Michalczyk von der Klimaschutzagentur Region Hannover GmbH geht. „Unser hoch gestecktes Ziel: Wir wollen Springe bis zum Jahr 2050 klimaneutral gestalten, dafür erarbeiten wir drei energetische Konzepte für Springe und nicht am grünen Tisch- sondern- und das ist uns sehr wichtig, unter Einbindung der Einwohner. Wir bieten eine kostenlose Energieberatung in den eigenen vier Wänden an. Jeder Haushalt kann diesen Service in Anspruch nehmen, um sich von Fachleuten, Architekten und Ingenieuren aus unserem Beraterpool über die Möglichkeiten einer zeitgerechten Sanierung/ Renovierung informieren zu lassen. Wir machen eine Bestandsaufnahme und geben anschließend lediglich Handlungsempfehlungen.“
Michalczyk und Boris Schwitalski, Sanierungsmanager bei den Stadtwerken Springe, engagieren sich im Projektteam der Klimaschutzagentur für die nachhaltige Stadtentwicklung in der Kernstadt. Boris Schwitalski, bislang freitags auf dem Markt in Springe anzutreffen, wird künftig jeden Donnerstag in den Räumen der Stadtwerke in Springe Zum Oberntor 19 für Fragen rund um das Quartiermanagement bereit stehen.