Region.
In Westafrika sind mehr als sieben von zehn Opfern von Menschenhandel Kinder. Darauf weist die Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer anlÀsslich des Internationalen Tages gegen Menschenhandel am 30. Juli hin.
"Das ist die weltweit höchste Quote und liegt noch deutlich ĂŒber dem internationalen Durchschnitt, der mit 30 Prozent Kindern ohnehin schon katastrophal ist", sagt Boris Breyer, Sprecher der SOS-Kinderdörfer. Vor allem MĂ€dchen seien in der Region gefĂ€hrdet, sie machten allein 40 Prozent der Betroffenen aus. "Oft werden Eltern in wirtschaftlichen Notlagen mit falschen Versprechungen dazu bewegt, die Kinder wegzugeben. MĂ€dchen mĂŒssen in Westafrika hĂ€ufig als DienstmĂ€dchen in Haushalten arbeiten, Jungen in der Landwirtschaft. Vielfach leben sie unter sklavenĂ€hnlichen Bedingungen", sagt Breyer. Immer wieder kĂ€me es in der Region auch zu Konflikten oder terroristischen Ăbergriffen, in denen Kinder rekrutiert und als Soldaten oder Sexsklaven missbraucht wĂŒrden. Auch Kinder, die alleine oder mit ihren Eltern auf der Flucht sind, wie etwa in Nigeria, wo nach wie vor die Terrororganisation Boko Haram wĂŒte, seien extrem gefĂ€hrdet. "Kinder sind eine besonders leichte Beute - der Schaden, der ihnen zugefĂŒgt wird, wiegt besonders schwer und fĂŒhrt oft zu lebenslanger BeeintrĂ€chtigung", sagt Breyer.
Weltweit seien Millionen Kinder bedroht. Um Abhilfe zu schaffen, brĂ€uchte es klare Gesetze, lĂ€nderĂŒbergreifende Zusammenarbeit, AufklĂ€rung und gezielte ArmutsbekĂ€mpfung. Die SOS-Kinderdörfer weltweit setzen sich seit Jahrzehnten in zahlreichen LĂ€ndern vielfĂ€ltig gegen Kinderhandel ein, unter anderem durch politische Arbeit und AufklĂ€rungskampagnen. Die SOS-FamilienstĂ€rkung beugt Kinderhandel vor, indem sie Armut bekĂ€mpft.