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In Groß Munzel ging es hitzig zur Sache

Bürgermeister Marc Lahmann und Mitarbeiter des Fachbereichs Tiefbau im Gespräch mit Bürgern aus Groß Munzel

Groß Munzel.

Bürgermeister Marc Lahmann lief der Schweiß von der Stirn, dies lag weniger an den vielen Fragen der Groß Munzler, vielmehr lag es an der Hitze im Feuerwehrgerätehaus. Trotz der Hitze kamen knapp 20 Bürger zur Sprechstunde mit dem Bürgermeister. Dieser hatte Verstärkung aus der Verwaltung, genauer aus dem Fachbereich Tiefbau, an seiner Seite.

Viele Fragen, die die Bürger aus Groß Munzel an den Bürgermeister hatten, bewegten sich um die Grundschule. Zum einen forderten Eltern für ihre Kinder eine sichere Überquerung der Hauptstraße. Doch eine Ampel und auch einen Zebrastreifen wird es nicht geben. Da es eine Landesstraße ist, gelten Regeln, die auch die Stadtverwaltung nicht ändern kann. Erst ab 60 Überquerungen pro Stunde wäre ein Zebrastreifen möglich. Eine Messung ergab eine geringere Anzahl von Überquerungen, so kann Lahmann nur eine Verkehrsinsel anbieten. Die Planung der Insel wird die Stadt übernehmen, das Land wird bauen. Außerdem ist eine Querung am Ortseingang Nord Höhe „An der Zuckerfabrik“ geplant. Am südlichen Ortsausgang soll bis Ende Herbst ein fester Blitzer installiert werden. Dies soll gegen überhöhte Geschwindigkeit helfen.

Auf dem Parkplatz der Grundschule kommt es vermehrt zu Behinderungen. Autos ohne Kennzeichen, die zu einem ansässigen Gebrauchtwagenhändler gehörten, blockieren Stellplätze und Straße. Der Verwaltung ist das Problem bekannt. Marc Lahmann einigt sich mit den Bürgern darauf, den Bereich parkscheibenpflichtig zu machen. So können Pkw ohne Kennzeichen direkt abgeschleppt werden. Über eine maximale Parkdauer, Nacht und Wochenendlösung, möchte die Stadt noch entscheiden.

Ein weiteres Problem gibt es zwischen der Grundschule und dem Bereich des TSV. Es kommt des Öfteren zu Vandalismus. Es gibt Verunreinigungen im Sandkasten und an den Spielgeräten der Schule. Einen Zaun als Trennung der Bereiche möchte niemand. Der TSV ist für Schilder, um auf das Problem hinzuweisen.

Außerdem macht sich die Schule Sorgen darber, was passiert, wenn das Neubaugebiet entsteht. Schon jetzt sind die Räume, um Klassen zu bilden, knapp. Der Bürgermeister möchte nicht den gleichen Fehler wie bei den Kita-Plätzen machen, die Stadt wird den Bedarf prüfen.

Den schlechten Zustand der Schultoiletten sowie der Turnhalle möchten sich die Bürger nicht länger gefallen lassen. "Hier liegt es nicht am Geld", beteuert Lahmann, das ist da. Nur leider zu wenig Personal in der Verwaltung. Von 20 Stellen sind nur zwölf besetzt, davon zwei Mitarbeiter auf lange Zeit krank. Mit der Hälfte des Personals ließen sich leider viele Projekte nicht umsetzen, bedauert der Bürgermeister. Auch die Lösung Bauvorhaben extern zu vergeben, habe Grenzen. Erhebungen hätten ergeben, das auch bei externer Arbeit rund 30 Prozent intern gelöst werden müssten.

Auch der Gastgeber an diesem Nachmittag, die Feuerwehr, ist nicht zufrieden. Die Kameraden benötigen ein neues Gerätehaus. Eine Lösung wäre das Ankaufen des Nachbargebäudes. Doch der Feuerwehr reicht der Platz langfristig nicht aus, selbst wenn der vorhandene innerhalb des Ortes komplett ausgebaut würde. Die Stadt könnte das allerdings schneller umsetzen, als die zweite Lösung: ein komplett neues Gebäude am Ortsausgang Richtung Ostermunzel. Auch hier verweist Lahmann auf den Personalmangel. Allein der Bebauungsplan würde ein Jahr in Anspruch nehmen.

Der Radweg an der L392 auf Höhe des Munzler Sportplatzes ist für die Bürger ebenfalls ein hitziges Thema. Nachdem Wurzeln den Radweg beschädigt hatten, wurde er provisorisch gerichtet, eine Lösung, die möglicherweise auch auf Dauer gar nicht so schlecht ist. Neuer Asphalt würde über kurz oder lang wieder von den Wurzeln beschädigt. Die Bäume einfach fällen, möchten weder Bürger noch Bürgermeister.  Allerdings muss die richtige Lösung erst von einem Verkehrsgutachter gefunden werden, außerdem bedarf es bei der Landstraße der Zustimmung des Landes.

 â€žIch kann leider nicht alles umsetzen, das ärgert mich auch oft“, schließt Lahmann die Gesprächsrunde. Es folgt der Dorfrundgang mit den Bürgern von Groß Munzel. Hierbei lässt sich der Bürgermeister manches Problem direkt zeigen und wird noch auf weitere hingewiesen wie zum Beispiel die Parkplatz-Situation, Probleme mit der Ampel und auch manche 30er Zone kann verbessert werden.